Verona – Region des Weintourismus

"Folge mir auf facebook"

Verona – Region des Weintourismus

 

Verona ist mehr als die Stadt der Arena und der Geschichte rund um Romeo und Julia. Die zwischen dem Gardasee und Venedig liegende Stadt zählt insbesondere zu den internationalen Wein-Hauptstädten.

Hier, zwischen den Voralpen und der Adria gedeihen ganz unterschiedliche Weine. In der malerischen Landschaft liegen Weinanbaugebiete wie Verona, Valpolicella, Lago di Garda Veneto, Soave-Est-Veronese, Pianura die Dogi und Lessinia. So wundert es nicht, dass in der Region ganz unterschiedliche Wein-Charaktere zuhause sind. Auch Olivenöl wird überall produziert, denn für Olivenbäume herrschen hier beste klimatische Voraussetzungen.

Für den Tourismus sind dies oft maßgebliche Anziehungspunkte, denn beste Kulinarik ist heute mehr denn je gefragt. Wir haben uns sowohl in der Stadt, als auch im Umland umgesehen und einige interessante Weingüter und Restaurants entdeckt.

 

Ein Stadtrundgang mit Überraschungen

Für unseren Aufenthalt checken wir im Hotel Indigo Grand Hotel Des Arts ein, das nur acht Minuten zwischen Bahnhof und der Arena di Verona liegt. Der ideale Ausgangspunkt für unsere Exkursionen.

Bei unserem Stadtrundgang besuchen wir natürlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten, die in jedem Verona-Führer nachzulesen sind. Wie schön, dass unser Spaziergang auf der Dachterrasse des edlen Hotels Due Torri mit einem erfrischenden Aperitivo endet. Als Überraschung dürfen wir danach sogar den Balkon von Julia besichtigen und erleben  – ganz exklusiv – eine kurze Performance von Romeo und Julia, die für spezielle Gäste eigens inszeniert wurde. Ein besonderes Erlebnis!

 

Ristorante Maffei und Palazzo Maffei

Das Abendessen im Ristorante Maffei, in dessen Keller sogar Ausgrabungen aus Römischer Zeit zu sehen sind, rundet den Abend mit einem köstlichen Menü und kräftigem Ripasso superiore aus dem Valpolicella perfekt ab.

Am nächsten Morgen starten wir mit einem kurzen Ausflug zum Castel San Pietro, von dem aus sich das beste Stadtpanorama bietet. Runter geht es wahlweise über die „Funicolare“ oder mehrere Treppen zurück in die Stadt. Im Herzen der Altstadt liegt der zum Museum verwandelte Palazzo Maffei, der mit Kunstwerken früherer Epochen aber vorwiegend mit zeitgenössischer Kunst aufwartet. Picasso, Magritte, Warhol, Kandinsky, Ernst, Van Wittel und Canova sind nur einige der gezeigten Künstler, übrigens alles aus Privatbesitz stammend! Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen. Selten haben wir Kunst so großartig präsentiert gesehen. Allein die Projektion „Lotus Maffei“ ist faszinierend schön!

 

Das Valpolicella und der Amarone

Anschließend geht es ins Valpolicella-Weinbaugebiet, wo wir die Kellereien Masi und Segero Alighieri besuchen. Beide gehören den Nachfahren (in 21.Generation aus weiblicher Linie) Dante Alighieris, des berühmtesten Schriftstellers des italienischen Mittelalters.

Vinifiziert werden hier neben eigenen Trauben auch zugekaufte kleiner Weinbauern ohne eigene Kellerei. Bekannt sind die Cantine vor allem für Ihre Amarone- Weine, bei denen die Trauben – vorwiegend der Sorten Corvina, Molinara, Rondinella und Oseletta – zunächst getrocknet werden. 100 bis 120 Tage liegen sie in sogenannten „fruttai“ (Trocknungsräumen) auf speziellen Holzgittern mit Bambusstangen, die „arèle“ bezeichnet werden. In dieser Zeit werden die wertvollen Inhaltsstoffe wie Zucker und Polyphenole in den Trauben konzentriert. Im Winter werden die rosinierten Trauben dann durch eine langsame, spezielle Gärung zu einem trockenen Wein mit kräftigen Aromen von dunkler Kirsche und einem hohen Alkoholgehalt vinifiziert. Derzeit ist man übrigens bestrebt dieses Verfahren zum immateriellen UNESCO Weltkulturerbe zu erheben!

Anschließend besuchen wir das Weingut Farina. Hier werden ausschließlich eigene Trauben verarbeitet. Und das bereits in vierter Generation. Neben Holz werden im Weinkeller auch Zement- und Keramiktanks verwendet. Kunstwerke wie Gemälde aber auch Videoprojektionen bereichern eine Besichtigung der Kellerei! Eine moderne Weinboutique, wundervolle Verkostungsräume und Eventräume laden zum Bleiben ein.

 

Viel Spannendes im Soave

Wir starten von unserem Hotel aus am nächsten Morgen in zwei weitere Veroneser Weingebiete. In der Soave-Region besuchen wir zunächst die Weingüter Pieropan und Anselmi.

Pieropan geht zurück auf das Jahr 1901, wo es vom Dorfarzt Leonildo als Kellerei erworben wurde. Jahrzehnte später wurden nach langer Weiterentwicklung von den Nachfahren beste Weinberge dazu erworben. Unterschiedlichste Böden wie etwa Basalt vulkanischen Ursprungs oder Kalkstein marinen Ursprungs führen bei den Soave-Weißweinen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Das Aushängeschild, der Calvarino besteht zu 70% aus Garganega und 30% Trebbiano di Soave. Bereits 2008 stellte man die gesamte Produktion auf Bio um.

Das heute brandneue, futuristische Weingut schmiegt sich – fast unbemerkt – in die Hügellandschaft des Soave. Erst bei näherer Betrachtung wird die riesige Dimension der Cantina bewusst. Nicht umsonst werden hier neben Verkostung, Verkauf und Events aller Art auch Flächen für Network-Partner vermietet. Gäste finden in der eigenen Villa Cipolla zudem ein edles Refugium aus dem 15. Jahrhundert.

 

Klasse statt Masse

Wir besuchen die Cantina Anselmi in Monteforte d’Alpone, einem kleinen Dorf am Fuße der Hügel. Auf dem Weg von Roberto Anselmi zu einem der führenden Weißweinproduzenten Italiens zu werden, liegen einige ungewöhnliche Entscheidungen. Als er 1975 in das Weingut seines Vaters eintrat, verfolgte er nicht nur das Ziel, hervorragende Weine zu erzeugen. Er wollte auch die Weinberge seiner Familie zurückzukaufen, die sein Großvater einst aufgeben musste. Heute bewirtschaftet Anselmi 70 Hektar Weinberge.

Mit einer weiteren Entscheidung sorgte er in der Branche für großes Aufsehen: Frustriert über die (damals) geringe Qualität, die verschärften Regularien und den allgemeinen Mangel an Ehrgeiz in der Region Soave, entschied er sich im Jahr 2000, seine Weine nicht mehr als Soave DOC herauszubringen. Seither sind seine Werke einfache IGT Veneto („indicazione geografica tipica“). So kann er frei von den staatlichen DOCG Richtlinien experimentieren. Wobei Anselmis Weine alles andere als einfach sind! Konsequent auf das Motto „Klasse statt Masse“ setzend, beschränkt er sich auf fünf Etiketten: die Weißweine San Vincenzo, Capitel Foscarino, Capitel Croce, I Capitelli, sowie den roten Realda. Durch sie genießt Anselmi weltweite Aufmerksamkeit. Der Gambero Rosso bewertet seine Weine stets mit Höchstnoten.

Im Fokus der Azienda Agricola Anselmi steht die Rebsorte Garganega, in deren Pflege und Ausbau Anselmi als Meister gilt. Nach vorheriger Ankündigung kann die Kellerei besichtigt werden. Und soviel sei verraten: es lohnt sich!

 

Massimago Wine Relais

In der Valpolicella-Region erwartet man uns im Massimago Wine Relais. Die Fahrt dorthin führt über schale Sträßchen immer weiter hinauf in bewaldete Hügel. Kaum erwartet man dort noch Weinanbau. Aber genau dort oben, in diesem kleinen Paradies liegen neben der herrlichen Agritur auch Weinhänge. Camilla Rossi Chauvenet, junge Inhaberin und gelernte Önologin empfängt uns auf der großen Wiese, im Schatten eines Maulbeerbaumes, mit einem eisgekühlten Rosé-Sekt aus ihrer Kollektion.

Sie erzählt von Ihrer Philosophie und dem jungen Team, das sie hier unterstützt. Bioqualität ist ihr ein Anliegen und so ist sie über die exponierte Lage glücklich, da es keine Gefahr von ungewollten Spritzmitteln aus der Nachbarschaft gibt. Hier gibt es nichts als Ruhe, Frieden, Natur, besten Wein, einige wenige Zimmer, den Komfort eines Pools und: hervorragende Küche. Für die zeichnet Chef Ervin Bashkimi verantwortlich. Er zaubert für uns unter anderem ein Spargelsoufflé mit Wachtelei und Trüffel auf Himbeersoße. Dazu werden die ausgezeichneten Weine der eigenen Cantina gereicht. Spätestens jetzt wollen wir hier nie mehr aufbrechen. Wir werden einfach wiederkommen, das ist sicher!

 

Borghetto und Valeggio sul Mincio

Die Fahrt führt zunächst weiter nach Custoza. Im Weingut Monte del Fra bleibt jedoch wenig Zeit und so erfahren wir nur von den wechselnden, interessanten Ausstellungen dort und dass die Kellerei die größten Anbauflächen der Region besitzt.

Umso mehr freuen wir uns über den Besuch von Borghetto, das sich mit dem Prädikat, zu den „borghi più belli d’Italia“ zu gehören, schmücken darf. Der Bummel durch Borghetto beweist, dass das kleine Dorf wirklich zu den schönsten kleinen Orten Italiens zählt. Hier, am kleinen Fluss Mincio einen Aperitivo genießen, wird zum unvergesslichen Erlebnis.

Nur wenige Kilometer entfernt, liegt erhöht Valeggio sul Mincio. Es ist der Ort, der für die besten Tortellini bekannt ist. Und unter diesen besten gibt es die allerbesten im Ristorante Alla Borsa, das im Familienbetrieb geführt wird. Hauchdünner Teig umhüllt eine feine Fleischfüllung. Aber auch die neue Kreation mit einer Limetten-Ricotta-Füllung sollte man kosten. Man muss sie einfach alle einmal selbst probieren und natürlich einen der herrlichen Weine aus der Region Verona dazu genießen.

 

Best of Wine Tourism

Wie schön, dass die Veroneser Handelskammer (Camera di Commercio)  das Projekt „Verona Wine and Olive Oil“ unterstützt und jährlich herausragende Winzer bei der Preisverleihung „Best of Wine Tourism“ auszeichnet.

www.vr.camcom.it

www.VisitVerona.it

www.lagodigardaveneto.com

palazzomaffeiverona.com

www.ristoranteborsa.it

www.ristorantemaffei.it

www.massimago.com

www.masi.it

www.pieropan.it

www.anselmi.eu

 

Dies könnte Sie auch interessieren

Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020