Die ganze Schönheit der Provence

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Die ganze Schönheit der Provence

 

Von Marseille aus ist es nur eine kurze Fahrt nach Aix en Provence. Hier beginnen wir unsere Entdeckungstour durch die herrliche Gegend, die von Weinreben, Eichen, Oliven- und Pinienbäumen sowie alten Steinmauern gezeichnet ist. Das besondere Licht der Region sorgt für ein Farbenspiel, das bereits Künstler wie Paul Cézanne inspirierte und auch heute zu Symbiosen zwischen Kunst und Natur anregt.

In den letzten Jahren haben viele Weingüter erkannt, wie stimmig sich die Kombination von Kunst mit dem Umfeld der Weinberge vereinen lässt.  LastSecrets hat sich auf die Suche gemacht und stellt einige Besonderheiten vor.

 

Château La Coste

Das Château La Coste ist ein Weingut, das auf 200 Hektar Fläche historischen Reichtum sowie eine Weinbautradition seit der Römerzeit in einer Umgebung von Weinbergen, Zypressen, Schirmkiefern, Eichen und Olivenbäumen vereint. Dabei pflegt das Château sein Terroir und hat den ökologischen, biodynamischen Landbau zu seiner Priorität gemacht. Seit 2013 wird bereits komplett Bio angebaut, Demeter zertifiziert. Produziert wird vorwiegend Roséwein.

Da der Inhaber des Weinguts – ein wohlhabender Ire – nicht nur Wein- sondern auch Kunst- und Architekturliebhaber ist, kann man auf einem Spaziergang, der leicht einen ganzen Tag ausfüllen kann, hochkarätige Kunstwerke und Architektur entdecken. Eine der Galerien ist zum Beispiel beherbergt in einem Pavillon von Renzo Piano, der inmitten der Weinberge liegt. Hier sieht man aktuell spannende Werke von Anselm Kiefer.

Das Design eines Musikpavillons im Eingangsbereich des großflächigen Weingutes wurde vom Architekten Frank O. Gehry entworfen. Diese spektakuläre Struktur besteht aus großen Holzbohlen und einem komplexen Netzwerk von übereinander liegenden Glasscheiben, die speziell für die Akustik entwickelt wurden. Hier trifft man sich zu Konzerten aller Art.

„Mutter Erde“ heißt eine erst kürzlich installierte, monumentale Skulptur von Prune Nourry. Sie zeigt eine schwangere, liegende Frau. Diese immersive Installation soll den Betrachter zurück zu den Ursprüngen des Menschen führen. Auch die „Hockende Spinne“ von Luise Bourgeoise hat mit der Assoziation des Schutzes durch die Mutter zu tun.

Die Gesamtkonstellation verschiedenster Restaurants, Verkaufsräume und Beherbergungsbetriebe  und seine moderne Kellerei ergänzen das Weingut zu einem Gesamtkunstwerk, in dem die Handschrift von Tadao Ando federführend ist.

www.chateau-la-coste.com 

 

Restaurant Goodina

Der ausgedehnte Spaziergang macht hungrig und so beschließen wir den Tag im Restaurant Goodina, einem schönen Landhaus mit großem Garten etwas außerhalb der Stadt. Hier kommt man zur herrlichen Chill-Atmosphäre zum Sundowner oder speist im Terrassen-Restaurant Köstlichkeiten wie Ceviche, Kotelette oder Schwertfisch. Ein Glas eiskalter Rosè aus der Region darf natürlich zum Tagesausklang nicht fehlen.

www.gaodina.com

 

Aix en Provence – ein kulinarisches Erlebnis

Ein Bummel durch die lebhafte Universitätsstadt Aix en Provence mit ihren knapp 150 000 Einwohnern zeigt schnell, dass man hier dem kulinarischen Genuss zugetan ist. Täglich werden auf dem Rathausplatz frischeste Produkte am Markt angeboten. Obst und Gemüse sowie regionale Wurst und Käsespezialitäten kommen oft von kleinen Produzenten aus der nahen Umgebung. Auffällig sind die zahlreichen Brunnen, die überall in der Stadt zu finden sind. Sehr gerne werden sie von Gastronomen zum Kühlen des Roséweins verwendet. Eine praktische Methode, die zudem hübsch aussieht.

Süßes darf man sich in Aix en Provence nicht entgehen lassen: In den Navettes Aixoise testet man sich durch allerlei Kekse und in der Rue Saporta muss man unbedingt die typischen Calissons probieren, die aus Melone und Mandeln gemacht werden. Die Geschichte um diese kleine, sündhafte Köstlichkeit sollte man sich unbedingt vom sympathischen Ladenbetreiber erzählen lassen.

 

Musée Granet und Granet XXe

Danach widmen wir uns wieder der Kunst:  In den Museen Musée Granet ( Antiken-Sammlung) und Granet XXe  (überwiegend moderne Kunst) sind faszinierende Werke von Picasso, Monet, Braque, Dufy, Klee und vielen anderen. Die gesamte Sammlung von Jean Planque ist zu sehen. Seit 1984 sind sogar acht exemplarische Werke von Paul Cézanne als ständige Leihgabe von Paris ins Musée Granet zu bewundern.

www.museegranet-aixenprovence.fr

 

Hôtel de Caumont

Das Hôtel de Caumont, Caumont Centre d’Art ist mehr als nur eine Galerie in einer schönen Villa. Es ist ein Kunstzentrum in einem Herrenhaus des 18. Jahrhunderts, dessen historische Salons man besichtigen kann.

Hier trifft man sich auch zum Kaffee in stilvollen Räumen oder im Innenhof mit seiner herrlichen Terrasse und dem französischen Garten. Das Hôtel de Caumont ist ein wichtiger Ort des kulturellen Lebens von Aix im Herzen des Mazarin-Viertels. Es ist offen für alle Kunstformen und hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Wechselausstellungen pro Jahr zu präsentieren, die den großen Namen der Kunstgeschichte gewidmet sind.  Noch bis Oktober ist dort eine Max Ernst Ausstellung zu sehen.

Im Auditorium des Kunstzentrums wird auch ein halbstündiger Film, der dem Leben des Malers Paul Cézanne gewidmet ist, gezeigt. Eine Hommage an die Liebe des Künstlers zu seiner Heimatregion. Der Film versucht, Cézannes bildnerische Recherchen in der Provence und seine Vision der Malerei hervorzuheben und gleichzeitig einige Höhepunkte seines Lebens zu vermitteln, wie etwa seine jugendliche Freundschaft mit Zola oder Renoir.

www.caumont-centredart.com

 

La Fromagerie du Passage

Den Abend lassen wir in der La Fromagerie du Passage in der Passage Agard ausklingen. Während man im Erdgeschoss allerlei Käse und Weispezialitäten kaufen kann, gibt es im ersten Stock und auf der hübschen Dachterrasse unterschiedlichste Speisen zum Verzehr, mit und ohne Käse!

www.lafromageriedupassage.com

 

Château Bonisson

Tags darauf besuchen wir noch einmal einen Winzer, etwas außerhalb in Rognes. Mit dem Erwerb von Château Bonisson hat sich der Radiologe Christian Ledorze seinen Traum von der eigenen Weinkellerei wahr gemacht und betreibt mit seiner Tochter die Weinberge, die auf drei Seiten seine Villa und die brandneu errichtete Kellerei umgeben. Gearbeitet wird mit Pferden – ebenfalls in biodynamischer Anbauweise – geerntet nur per Hand!

Die Kellerei selbst steht neben der Privatvilla und ist mit neuester Technik ausgestattet. Sanftes Pressen, Herunterkühlen der Trauben vor der Vergärung und peinlichste Sauberkeit im Keller führen zu perfekten Weinen mit nur geringem Sulfitanteil.

Auch Christian Ledorze ist Kunstliebhaber moderner Werke und zeigt diese in seiner eigenen Galerie. Das Bonisson Art Center ist ein Zentrum für zeitgenössische Kunst, welches sich der Prospektion und künstlerischen Forschung widmet und es Künstlern ermöglicht, ihre Projekte zu entwickeln und zu verbreiten.

Bonisson leitet sich schließlich von dem Verb „bonnir“ ab, was „plaudern“ bedeutet. Denn hier, an diesem magisch schönen Ort auf einem Hügel mit seiner Bastide aus dem achtzehnten Jahrhundert und seiner Terrasse mit Blick auf den Weinberg, hat man sich seit jeher an sonnigen Tagen getroffen und ausgetauscht. Ein Ort, der dem Nonkonformismus, der Weltoffenheit und der Begegnung gewidmet ist.

Zwischen Natur und Kultur erwacht hier alles zum Leben. Für Besichtigungen bittet man um Ankündigung.

www.bonisson.com

 

Atelier Cézanne

Und fast zwingend verspürt man danach noch den Drang, das Atelier von Paul Cézanne zu besichtigen und vielleicht vorab noch am Painters Land vorbeizuschauen – jenen Punkt, von dem aus der Künstler wieder und wieder den Berg Sainte Victoire in all seinen Stimmungen malte.

Paul Cézanne (1839-1906), Zeitgenosse der Impressionisten und Vorläufer des Kubismus, fühlte sich der Provence sehr verbunden. Er erkundete die Region und malte die Landschaften und Villen, die sein Leben prägten.

Wer das Atelier besichtigen möchte und die Philosophie über den Einfluss von Licht auf Farben besser verstehen will, sollte unbedingt vorab einen Termin vereinbaren. Besichtigt kann nur in kleinen, geführten Gruppen werden, da die Räumlichkeiten mit den original Malutensilien nicht groß sind.

www.atelier-cezanne.com

 

Die Lavendelfelder von Terre Ugo

Auf der Rückfahrt kommen wir an zahlreichen Lavendelfeldern vorbei – ein noch recht neues Bild in der Landschaft von Aix en Provence. Erst 2016 begann man hier mit dem Anbau von Lavandine, der Hybridform des Lavendels.

Vom Duftsäckchen bis zum Lavendelhonig, Lavendelsirup, der lavendelseife und dem Lavendel-Gebinde wird hier natürlich alles zum Verkauf angeboten. Der Lavendel mit seinen schönen Farben passt auf jeden Fall zum Gesamtbild der Region. Und Paul Cezanne hätte sicher seine Freude daran gehabt!

https://terreugo.com

 

Infos:

www.aixenprovencetourism.com

#provenceaixperience

 

Tipp:

Verbinden kann man den Aufenthalt von Aix en Provence ganz wunderbar mit ein paar Tagen in der Hafenstadt Marseille. Wir werden hier in Kürze gesondert berichten!

Und falls Sie Urlaubsfeeling zu jederzeit wollen:

https://www.diehängematte.de

 

 

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020