Köstliche Landschaft Naturpark Altmühltal

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Köstliche Landschaft Naturpark Altmühltal

Kann eine Landschaft köstlich sein? Ja, sie kann – und das gleich in doppeltem Sinn. Ein kurzer Aufenthalt im Naturpark Altmühltal beweist dies optisch wie auch kulinarisch!

 

Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“

Die Natur sorgt dabei am Kloster Weltenburg bei Kelheim für einen imposanten Start: Eine Rundfahrt mit der Zille – einem jener Holzkähne, die auch heute noch von den Donaufischern benutzt werden – versetzt beim Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“ in wahres Erstaunen. Bizarr geformte, steil aufragende Felsen ziehen am Ufer vorüber, zahlreiche Höhlen liegen in den von Fossilien durchzogenen Kalksteinformationen, die fantasievolle Namen wie etwa Bischofsmütze, Versteinerte Jungfrau oder Peter und Paul tragen. Das Naturschutzgebiet wurde bereits unter Ludwig I. zum Naturdenkmal ernannt und ist seit Februar 2020 sogar Bayerns erstes Nationales Naturmonument.

Zurück beim Kloster könnte man nun Brotzeit machen und das Bier der eigenen Brauerei verkosten. Wir aber fahren Richtung Riedenburg und besuchen dort Luise Naderer. Bei ihr steht die ökologische Vielfalt der Streuobstwiesen im Fokus.

 

Ein Immaterielles Kulturerbe zum Anbeißen

Sie erzählt vom Geflammten Kardinal, dem Kaiser Wilhelm, von Jakob Fischer und der Guten Luise – alten, kostbaren Apfelsorten – und davon, wie sie die Streuobstwiesen und ehemaligen Dorfallmenden naturnah bewirtschaftet und damit bewahrt. Das aromatische Obst wird in Handarbeit geerntet und zu sortenreinen „Luisengärten“-Apfelsäften sowie zum Streuobstapfelsaft der Naturpark Altmühltal Edition verarbeitet. Wie köstlich diese schmecken, kann man natürlich gleich vor Ort verkosten.

Alte, selten gewordene Obstsorten, die viel gesünder und besser verträglich sind als Supermarktsorten, vor dem Verschwinden zu bewahren, ist ein Aspekt von Luise Naderers Arbeit. Gleichzeitig sind die Streuobstwiesen aber auch eine besondere Kulturlandschaft, die vielen Pflanzen und Tieren ihren speziellen Lebensraum bietet. Der Streuobstanbau steht daher auf der deutschen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes.

 

Hotel Post in Berching

Es geht weiter nach Berching und dort ins Hotel Post. Es handelt sich hier um ein ganz außergewöhnliches Anwesen, von Grund auf saniert und umgebaut und gehört zu den Betrieben, die das Siegel „Zu Gast im Denkmal – Häuser, die Geschichte(n) erzählen“ tragen. Die lässt man sich am besten vom Hausherrn selbst erzählen. Nebst dem außergewöhnlichen Design des Hauses, welches Historisches mit Innovativem genial verbindet, ist auch die Küche herausragend. Sie bietet köstliches, regionales „Slow Food“.

Berching selbst ist eine zauberhafte, kleine Stadt mit vollständig erhaltener Stadtmauer, bunten Häuschen und mächtigen Speicherhäusern, die von der Blütezeit des Mittelalters zeugen.

 

Kloster Plankstetten

Am nächsten Morgen steht der Besuch  von Kloster Plankstetten und seinem neuen Gästehaus auf dem Programm. In eindrucksvoller Hanglage im Sulztal zwischen Beilngries und Berching gelegen, gehört es zu den eindruckvollsten kunsthistorischen Klosteranlagen im Naturpark Altmühltal und gilt als Denkmal von nationaler Bedeutung. Das Kloster setzt bereits seit den 1990er Jahren auf eine ökologische Wirtschaftsweise, die in allen Bereichen, Landwirtschaft, Bäckerei, Metzgerei, Brennerei und Hof­laden konsequent umgesetzt wird. Auch das Gästehaus ist in ökologischer Bauweise errichtet worden. Ein spannendes Projekt, das Zukunft weisend ist.

 

Wandern in der Wacholderheide

Nach einer Mittagsrast im Landgasthof Wagner in Unteremmendorf, geht es gestärkt zu einer Wanderung. Naturpark-Ranger Manfred Bauer nimmt uns mit auf ein knapp 5 Kilometer langes, landschaftlich besonders reizvolles Wegstück zwischen Gungolding und Pfalzpaint. Es gehört zum „Altmühltal-Panoramaweg”, der als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert ist.

 

Altmühltal-Panoramaweg

Durch das weite Tal schlängelt sich ein schmaler Pfad über die Weiden. Unzählige Wacholderbüsche säumen den Weg. Unsere Etappe ist durch aufragende Kalkfelsen und Wacholderheiden gekennzeichnet auf denen oftmals Schafherden weiden, erklärt der Ranger. Die Schafe sind zuständig für die Landschaftspflege und ziehen von einer Wiese zur nächsten. 200 Kilometer haben sie zu beweiden, denn so lange ist der Altmühltal-Panoramaweg. Eine herrliche Strecke, um beim Wandern zur Ruhe zu kommen und zu sich zu finden. Meist zieht sich der Weg auf den Hängen entlang, zwischendurch wieder hinunter ins Tal, in die Dörfer und historischen Städtchen am Altmühlufer. Biergärten, Cafés und Restaurantterrassen sind eine verlockende Einladung, die Spezialitäten der Region zu probieren. Dazu zählt natürlich auch das zarte „Altmühltaler Lamm“ und als Durstlöscher ein erfrischendes heimisches Bier.

 

Barocke Stadt Eichstätt

Spätnachmittags heißt es noch das Flair von Eichstätt zu erkunden. Ein Rundgang durch die barocke Altstadt offenbart den Charme der quirligen Stadt mit ihren herrlichen Bauten. Auf der Führung „Eichstätt zum Kennenlernen“ verschafft man sich einen ersten Eindruck: Der Dom, die Residenz, der Eichstätter Barock aber auch die typischen Jurahäuser gehören dazu.

Auch in der Stadt lässt es sich vortrefflich speisen, ob in alteingesessenen Gasthäusern wie etwa dem Höllbräukeller oder auch in modernen Restaurants wie dem des neuen IBB Hotels. Die fränkische Küche versteht es, regionale Produkte in den Vordergrund zu stellen.

 

Bastionsgärten und mehr

Wer anderntags noch Zeit hat, dem sei ein Spaziergang hinauf zur Burg und den traumhaft angelegten Bastionsgärten empfohlen. Von hier aus genießt man auch einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Eine kleine Wanderung führt hinter der Burg weiter hinauf auf den Frauenberg und dort zur gleichnamigen Kapelle mit ihrer sehenswerten Madonnenstatue.

Der „Hortus in der Stadt“ ist ein Thema, das heuer noch bis Ende September zu Eichstätts grünen Rückzugsorten führt. Weil aber der Bastionsgarten der Willibaldsburg (einst Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe), der Hofgarten der Sommerresidenz und der Barockgarten von St. Wallburg immer existieren, kommen Besucher auch im Herbst und in den kommenden Jahren stets in den Genuss herrlicher Gartenanlagen. Und die umgebende, intakte Natur des Altmühltals lädt sowieso immer ein, ihre „Köstlichkeiten“ wahrzunehmen.

 

Mehr Informationen:

Informationszentrum Naturpark Altmühltal

www.altmuehltal-panoramaweg.de

www.naturpark-altmuehltal.de

www.frankentourismus.de 

www.post-berching.de

 

Wissenswert:

Das Altmühltal wurde NICHT von der Altmühl geschaffen, sondern von der Ur-Donau, die in ihrem einstigen Verlauf dieses weitläufige Tal angelegt hat. Die Altmühl darf sich nun in diesem vorbereiteten Bett allein dahinschlängeln.

 

Für Campingfreunde:

Naturnah übernachten und Schäferstündchen mit  Lagerfeuerromantik – das alles kann man im Naturpark Altmühltal.

Sechs Schäferwagen an der Hammermühle stehen nicht nur in der Tradition der Hüteschäferei, die die Landschaft im Naturpark Altmühltal über Jahrhunderte geprägt hat, sie vereinen auch ein naturnahes Camping-Erlebnis mit Komfort: Sie sind mit Betten und gemütlicher Sitzecke, Kühlschrank, Steckdosen und sogar einer kleinen Heizung ausgestattet. Sanitäranlagen und Kiosk nutzen die Gäste im Schäferwagendorf gemeinsam mit den Campern auf dem Campingplatz Hammermühle. Denn auch wer gern ganz naturnah übernachtet, abends am Lagerfeuer sitzen und sich später in seinen Schlafsack kuscheln möchte, ist im Naturpark Altmühltal richtig.

Da die Region als Radfahr-freundlich beliebt ist, hat man auch besonders an die Fahrradfahrer gedacht. Sie finden im Schäferwagendorf zum Beispiel Fahrradboxen mit E-Bike-Ladestation oder mieten Bike-Lodges, wo sie im „ersten Stock“ im abschließbaren Dachzelt nächtigen, während im „Erdgeschoss“ Platz für Fahrrad und Gepäck ist.

Einen Überblick über die Vielfalt der Angebote bietet die neue Broschüre „Camping, Wohnmobil & Co.“ des Naturpark Altmühltal. Darin werden die Camping- und Wohnmobilplätze sowie die besonderen Übernachtungsmöglichkeiten von Schäferwagen bis Bike-Lodges übersichtlich vorgestellt. Wer ein bestimmtes Angebot sucht, wird dank praktischer Icons schnell fündig.

www.naturpark-altmuehltal.de/camping-wohnmobil

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020