Helgoland und seine Düne – eine einzigartige Kombination aus Geschichte, Kultur und Natur
,Helgoland – Geschichte, Kultur und Natur
Helgoland ist eine kleine, aber äußerst geschichtsträchtige Nordseeinsel und liegt rund 70 Kilometer vom deutschen Festland entfernt. Sie gehört zum Bundesland Schleswig-Holstein und ist Deutschlands einzige Hochseeinsel. Mit einer Fläche von etwa 1,7 Quadratkilometern ist Helgoland zwar sehr überschaubar, doch sie vereint auf engstem Raum eine faszinierende Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur. Die Felseninsel gliedert sich im Wesentlichen in zwei Teile: das Oberland mit seinen steilen Klippen und dem berühmten roten Buntsandstein, sowie das Unterland mit seinem Hafen und seiner touristischen Betriebsamkeit. Die vorgelagerte Düne ist ein einzigartiges Naturparadies.
Helgolands bewegte Geschichte
Historisch gesehen wechselte Helgoland mehrfach den Besitzer. Im Mittelalter gehörte die Insel zum Herzogtum Schleswig, später zu Dänemark, bevor sie im 19. Jahrhundert von Großbritannien verwaltet wurde. 1890 kam sie dann im sogenannten „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ an das Deutsche Reich. Im Zweiten Weltkrieg spielte Helgoland eine strategisch wichtige Rolle als Marinestützpunkt und wurde daher 1945 stark bombardiert. Auch nach Kriegsende nutzten die Briten die Insel noch als Bombenabwurfplatz. Erst 1952 kehrten die Helgoländer zurück und begannen mit dem Wiederaufbau der völlig zerstörten Insel. Elf Planungsentwürfe – teils mit vorgesehenen Hochhäusern – wurden vorgelegt. Schließlich entschied man sich für das heutige Bild.
Auto-, Fahrrad- und Zoll-frei
Auf Helgoland herrscht eine einzigartige Atmosphäre. Autofreiheit prägt das Leben auf der Insel – hier bewegt man sich zu Fuß, selbst Fahrräder sind verboten. Auf dem engen Raum wäre sonst ein Verkehrschaos die Folge. Wenige berufsbedingte Ausnahmen wurden genehmigt, ebenso wie einige Elektrokarren zu Transportzwecken sowie ein Inseltaxi. Helgoland ist aus unterschiedlichen Gründen zollfreie Zone. Der Hauptort im Unterland zieht daher zahlreiche Tagesgäste an, die neben einem Ausflug auch günstig einkaufen wollen. Viele kleine Läden, Fischrestaurants und Duty-Free-Shops sind deshalb sehr belebt.
Von Klippen, Trottellummen und Heidschnucken
Wer lieber Ruhe sucht, erklimmt über eine Treppe oder den Fahrstuhl das Oberland. Ein Rundweg führt durch hübsche Schrebergärten, vorbei an Wiesen, die durch Heidschnucken beweidet, werden hin bis zur „Langen Anna“, einem 47 Meter hohen, freistehenden Felsen aus rotem Sandstein. Hier tummeln sich Basstölpel und Trottellummen, die am geschützten Lummenfelsen auch brüten. Der Klippenrundweg führt am Leuchtturm vorbei wieder zurück in den bewohnten Teil des Oberlands.
Von hier aus kann man die berühmten, bunten Hummerbuden am Hafen fotografieren, einen Halt an der evangelischen Kirche machen, einen bestehenden Bunker oder – wie wir – das Strandfunde- Museum von Maren Lohmeyer besuchen. Das lohnt sich wirklich, denn seit Kindertagen sammelt die sympathische Appartement-Vermieterin das, was einst im Meer landete (besonders nach der Kriegszeit) und später von ihm wieder am Strand freigegeben wurde. Geschliffenes, vom Meer bearbeitetes Glas schillert in allen, teils seltenen Farben. Porzellan-Bruchstücke, Puppenteile und vieles mehr ist hier in Vitrinen liebevoll gesammelt und erzählt auf stille Weise von früher. Wer selbst etwas findet, darf es behalten und kann sich in sein Fundstück von Maren Lohmeyer ein Loch bohren lassen oder sich eine Kette fertigen lassen.
Helgolands Düne und Natur – Ein Paradies für Tiere und Pflanzen
Ganz anders zeigt sich Helgolands Düne. Sie liegt nur etwa einen Kilometer von der Hauptinsel entfernt und wurde einst durch eine Sturmflut im Jahr 1721 vom Hauptland getrennt. Die Düne ist ein Naturparadies und ein ganz eigener Mikrokosmos. Sie misst nur rund einen Quadratkilometer, hat jedoch eine außergewöhnliche Vielfalt an Lebensräumen: feine Sandstrände, Dünenlandschaften, Salzwiesen und kleine Süßwasserbereiche. Dort werden wir freundlich von Damaris Buschhaus empfangen, der Stationsleiterin der Organisation ‚Verein Jordsand‘.
Natur und Mensch im Einklang
Damaris erzählt: „Die Flora der Düne ist geprägt von salztoleranten Pflanzen wie Strandhafer, Stranddisteln und Salzmiere. Diese Pflanzen stabilisieren die Dünen und bieten Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Insektenarten. Besonders im Sommer erblühen weite Flächen in zarten Farben, während der feine Sandstrand die Besucher zu einem Bad in der Nordsee einlädt. Anders als auf der Hauptinsel gibt es auf der Düne keine Bebauung außer einem kleinen Flughafen für gelegentlich landende Propellermaschinen, einem reinen Zelt-Campingplatz und einigen Bungalows als Ferienunterkünfte. Dadurch bleibt das Naturerlebnis sehr intensiv und ungestört.“
Paradies für Vögel
Durch eine regelmäßige Fährverbindung ist die Düne dennoch leicht erreichbar. Für viele Besucher – auch Einheimische – ist sie ein Ort der Ruhe, um abseits des Trubels der Hauptinsel zu entspannen. Für Ornithologen ist die Düne ebenfalls ein Eldorado. Hauptinsel und Düne liegen direkt auf einer wichtigen Zugvogelroute. Im Frühjahr und Herbst rasten hier Tausende von Vögeln auf ihrem Weg zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten. Zwei kleine, verborgen liegende Süßwasserteiche machen die Düne zum wahren Paradies für Eiderenten, Alpenstrandläufer, Brandseeschwalben und viele andere.
Seehunde und Kegelrobben
Besonders bekannt ist die Düne jedoch für ihre Seehunde und Kegelrobben, die hier in großer Zahl zu finden sind. Die Tiere sind zwar an Menschen gewöhnt, werden aber streng geschützt. So gibt es einzuhaltende Mindestabstände, um sie nicht zu stören. Aus etwa 30 Metern Abstand kann man jedoch perfekt fotografieren und filmen. Vor allem im Winterhalbjahr, während der Wurfzeit der Kegelrobben, ist die Düne ein faszinierendes Naturschauspiel. Dann können Besucher von ausgewiesenen Wegen aus beobachten, wie die Robbenbabys auf dem Sand liegen und von ihren Müttern gesäugt werden.
Ökologisch spielt die Düne also eine wichtige Rolle als Schutzraum für bedrohte Tierarten. Strenge Naturschutzauflagen sorgen für einen harmonischen Umgang von Mensch und Natur. So bleiben Flora und Fauna in einem weitgehend unberührten Zustand auch für nachfolgende Generationen erhalten.
Helgoland und die Düne bilden ein Ensemble, das absolut einzigartig ist.
Verein Jordsand:
info@jordsand.de
Strandfunde im Haus Neptun
Facebook: Strandfunde Helgoland
Gut Speisen in
Weddings Fischerstube































