Das Garda Trentino, der „Mese del Gusto“ und der neue Olivenweg
Der nördliche Gardasee mit seiner Region Garda Trentino ist vor allem für seine Outdoor- und Sportmöglichkeiten bekannt. Das milde, mediterrane Klima, das das Wachstum hervorragender lokaler Produkte, wie etwa Oliven, Brokkoli aus der Gegend um Torbole, Gemüse im Val di Gresta und die autochtone Nosiola Traube im Valle di Laghi fördert, zieht aber auch immer mehr Feinschmecker an.
Das Garda Trentino ist also eine Region, die weit mehr zu bieten hat als Pizza und Eis. Sie wird geschätzt für ihre authentischen, hochwertigen und nachhaltigen Produkte, die hervorragend schmecken und ganz nebenbei äußerst gesund sind. Es gibt eine Jahreszeit, von etwa Ende September bis Mitte November, in der diese Gaumenfreuden gefeiert werden. Das Mese del Gusto lädt mit einer Reihe von köstlichen Veranstaltungen wie Dorffesten und offenen Betrieben ein, deren Produkte, Arbeit und Philosophie kennenzulernen.
Der „Mese del Gusto“ – Garda Trentino bittet zu Tisch
Der „Mese del Gusto“, der natürlich ein bisschen länger dauert als nur einen Monat, würdigt die lokalen Produkte aller Talregionen als kostbares kulinarisches Erbe. Am ersten Wochenende im November feiert man dabei die Olive bei den Frantoi Aperti. Die geöffneten Olivenöl- Mühlen präsentieren dabei das „grüne Gold“, das extra native Olivenöl vom Garda Trentino und geben Einblicke in die Produktion.
Wir von Lastsecrets.de durften mitfeiern und verbrachten ein unvergessliches Wochenende im Garda Trentino!
Astoria Park Hotel und Ristorante Leon d’Oro
Perfekt dazu eignet sich ein Aufenthalt im Astoria Park Hotel, nur wenige Schritte vom historischen Zentrum von Riva entfernt. Von hier aus erreicht man zu Fuß und bequem das Zentrum der Perle des Gardasees.
Ein schöner Auftakt ist ein Aperitivo mit einem Trento DOC in der Bastione Lounge Bar, die hoch über Riva del Garda neben einer venezianischen Festung liegt. Sie ist über einen verglasten Panoramaaufzug erreichbar und bietet einen fantastischen Blick über den Ort, in dem wir in einem der ältesten Restaurants, dem Leon d’Oro, traditionell von der ‚Mama‘ an der Tür erwartet werden. Bodenständige Küche wie etwa Steinpilzrisotto und Ossobuco sorgen in entspannter Atmosphäre für einen angenehmen Abend.
Der neue Themenweg «Sentiero dell’Olivo»
Am folgenden Morgen erfahren wir mehr über die Tradition des Olivenanbaus im Garda Trentino, dem nördlichsten Flecken der Welt – am 46. Breitengrad -, an dem Oliven anbaut werden. Anfang November wurde nun der neuen Themenweg: «Sentiero dell’Olivo» eröffnet, den wir bereits vorab erwandern durften.
Im Garda Trentino hat der Olivenanbau eine Jahrtausende alte Tradition und das Olivenöl symbolisiert seit jeher Reichtum. Der Olivenweg ist eine Hommage an die Olive und ihren Wert.
Der Weg führt durch den Olivenhain von Arco, einem Ort, wo die Verbindung zwischen dem Olivenbaum und dem Land besonders deutlich ist und wo man leicht erkennen kann, wie diese Pflanze die Landschaft und die lokale Kultur geprägt hat. An vierzehn Stationen entlang des Olivenwegs erfährt man alles rund um die Olive: von der Geschichte, der Geologie und Bodenbeschaffenheit, der Kultivierung von Sorten, zu Klima, Anbau, Ernte und vielem mehr. Die in der Gegend von Arco beheimatete Olivensorte ist die Casaliva, die meist reinsortig gepresst wird. Der Olivenweg ist quasi eine Entdeckungsreise, um diese außergewöhnliche Pflanze besser kennenzulernen.
Gut ausgerüstet
Da sich die Wegbeschaffenheit immer wieder verändert und über Treppen, Schotter, Steinpflaster und Pfade führt, empfiehlt sich gutes Schuhwerk und auch Wanderstöcke sind oftmals eine hilfreiche Unterstützung (siehe Textende). Wer den höchsten Punkt jedoch umgehen möchte, hat Möglichkeiten einfach abkürzen. Bei Olif de Bòtes trifft man sogar auf einen 1000jährigen Olivenbaum. Wir haben Glück, denn die Olivenernte ist im November in vollem Gang und so können wir zusehen, wie viel Arbeit es ist, erst die Netze am Boden auszulegen, um dann mit einer Art Rechen die Oliven zu ernten. Manchmal werden schmale Trittleitern zu Hilfe genommen, manchmal auch elektrisch betriebene Geräte, mit deren Hilfe die Oliven vom Baum geschüttelt werden.
Dann wird das kostbare Gut in Körbe geleert und zur Pressung in die Mühle gebracht. Geerntet werden die Oliven, wenn sie noch grün sind, um die wertvollen Phenole und somit die größtmögliche Qualität zu erhalten. Übrigens sind durchschnittlich 10 Kilogramm Oliven notwendig, um einen Liter Öl daraus zu pressen. Das entspricht bei einer durchschnittlichen Olivengröße rund 5000 Oliven. Wirklich gutes Olivenöl kann also nicht billig sein!
Olivenöl-Food-Pairing in der Vitis Lounge Winery in Arco
Nachdem wir mit eigenen Augen gesehen haben, wo die Oliven des Garda Trentino reifen, gehen wir zum Mittagessen ins Zentrum von Arco in die Vitis Lounge Winery, ein edles, kleines Restaurant mit nur 25 Sitzplätzen, wo uns ein Menü zum Thema Öl erwartet. Hier kocht ein erst 27 Jahre junger Chef experimentierfreudig auf höchstem Niveau. Spannend ist ein Olivenöl-Food-Pairing, zu dem Maitre Tony für die passende Weinbegleitung sorgt. Ein ganz besonderes Wein- und Speisenerlebnis in einladender Atmosphäre! www.vitisloungewinery.com
Ein ausgiebiger Spaziergang durch die schöne habsburgische Stadt Arco mit ihren historischen Palästen und reichem Blumenschmuck kommt danach gerade recht. Einst war Arco wegen seines milden Klimas als Kurstadt bekannt und daher auch Gastgeber von Prominenz wie Kaiserin Sisi und Rainer Maria Rilke. Heute ist Arco als Hochburg für Klettersport in Europa führend.
Agraria Ölmühle Riva
Auf dem Rückweg bleibt in Riva noch genügend Zeit, um die Agraria Ölmühle in Riva zu besichtigen. Agraria, ursprünglich der Zusammenschluss einiger Bauern, ist heute weit mehr als eine Mühle. Es handelt sich dabei um eine Genossenschaft mit mehr als 300 Mitgliedern, die hier ihre Produkte auch zum Verkauf bieten. Wir erleben eine Olivenöl-Verkostung und dürfen lernen, wie man das „grüne Gold“ richtig degustiert. In der Masterclass lehrt uns Andrea, dass man aus dunkelblauen Farbgläsern verkostet, die mit einem Glasdeckel verschlossen sind.
Man soll unbeeinflusst von der Farbe des Öls bleiben, die nichts über die Qualität aussagt – was jedoch viele Leute glauben. Leicht in der Hand angewärmt, öffnet man den Deckel und führt das Glas zur Nase. Der Duft von frisch geschnittenem Gras und vielleicht etwas Mandel ist typisch für das kostbare native Olivenöl. „Extra vergine“, also naturbelassen, ohne jeglichen Zusatzstoffen!
Beim Degustieren wird „geschlürft“, also etwas Luft beigemischt, was für die Geschmacksentwicklung wichtig ist. So kann man die Säure, die Bitterstoffe, Fruchtigkeit und den Geschmack der Sorte(n) am besten beurteilen.
Brezza Riva vom Grund des Gardasees
Etwas Brot und ein Glas Trento DOC, Riserva Biologica Pas Dosé aus Pinot Noir und Chardonnay klären den Mund wieder. Der Brezza Riva, eine Wortschöpfung, die ‚frische Brise‘ assoziieren soll, wird für einige Monate am Grund des Gardasees in 40 Metern Tiefe dunkel gelagert, bei fünf Bar Druck. Ein spannendes Experiment und ein echtes Geschmacks-Highlight.
Aber natürlich wollen wir auch noch alle Produktionsschritte von der Olive bis hin zum Olivenöl erfahren. Nach der Ernte und dem Transport wird zunächst selektioniert: Nur beste Oliven werden verwendet! Diese werden gewaschen, zerkleinert, bei kontrollierter Temperatur zur Paste geknetet und schließlich zentrifugiert. Fest- und Flüssigstoffe werden getrennt, zusätzlich das Öl vom wässrigen Anteil. Schließlich wird das grün-goldene Öl aufgefangen und abgefüllt.
Jeder Bestandteil der Olive wird verwertet, sogar die gemahlenen Kerne werden zu Mini-Pellets verarbeitet, die Blätter werden kompostiert. Im Garda Trentino weiß man die Olive zu schätzen und geht nachhaltig mit ihr um.
Valle dei Laghi
Nachdem wir am Vortag durch die Olivenhaine spaziert sind, das Öl im Restaurant probiert und in der Mühle degustiert haben, wollen wir nun im Mese del Gusto noch etwas mehr zum Thema Wein und Trento DOC erfahren.
Wir machen uns auf den Weg, in das Valle dei Laghi, welches sich zwischen dem Gardasee Richtung Trient, in den Norden des Dorfes Sarche, erstreckt. Eindrucksvolle Naturlandschaften mit mehreren Gewässern sind die Heimat der autochtonen Nosiola Rebsorte, aus der der köstliche Vino Santo hergestellt wird, ein Passito Wein, der den Geschmack der Region widerspiegelt.
Brandneu: Cantina Salim
Doch bevor wir diesen verkosten, wollen wir noch einen landwirtschaftlichen Betrieb bei Drena entdecken: die Cantina Salim, ein brandneues Weingut, das hervorragenden Trento DOC, den Trentiner Schaumwein, produziert. Über eine etwas abenteuerliche Straße erreichen wir noch weit oberhalb der Burgruine gelegen die Kellerei, die in die Tiefe eines Felsen gebaut wurde. Dort empfangen uns der junge Pietro Bortolotti (23) und Kellermeister Michele Perini (29). Pietros Großvater erwarb vor vielen Jahren diesen Flecken Erde, auf dem zunächst ein altes Gebäude zu einem hübschen B&B verwandelt wurde. Aus bestehenden Chardonnay-Rebstöcken begann man Wein zu keltern und schließlich Trento DOC zu vinifizieren. Da Pietros Mutter Architektin ist und er selbst ebenfalls Architektur studiert, entstand die Idee, hier die Kellerei neu zu errichten: für kurze Wege und um nachhaltig im Felsenkeller ohne Energiekosten für die Kühlung arbeiten zu können.
Später wurde Pinot Noir dazu gepflanzt und heute kann der erste, sehr gelungene Schaumwein, den Michele kreierte, ausgeschenkt werden. Chapeau! www.cantinasalim.it
Warum arbeitet und lebt ein so junger Mann hier in einem abgelegenen Bergdorf? „Es ist die Liebe zu meiner Heimat und es gibt nichts Schöneres, als der Familie im Weinberg zu helfen und nach getaner Arbeit gemeinsam im Weinberg zu essen“, erklärt Pietro. Die Liebe gerade junger Menschen zu „ihrem Garda Trentino“ ist wirklich auffällig!
Cantina & Hosteria Toblino
Wir fahren weiter in Richtung Sarche zur Hosteria Toblino, wo der ebenfalls junge, talentierte Chefkoch Sebastian Sartorelli auf uns wartet. Die Cantina und Hosteria Toblino wurde 1960 als Genossenschaft gegründet und zählt mittlerweile 600 Mitglieder. Hier stehen Weine der Eigenproduktion aber auch anderer Winzer für den Verkauf und für Verkostungen bereit, die sich in Kombination mit dem integrierten Restaurant zu herrlichen önogastronomischen Erlebnissen vereinen lassen.
Gemeinsam mit dem sympathischen Chefkoch Sebastian nehmen wir an einer Cooking Class teil, bei der wir die Herstellung feiner Kürbis-Tortellini erlernen. Natürlich erfahren wir dabei eine Menge über die Geschichte der Cantina und deren Philosophie, die den Menschen und seinen Respekt vor dem Land in den Mittelpunkt stellt. Hier versteht man es, die mediterranen Winde für die Belüftung der Reb-Parzellen zu nützen. Sie bieten beste Bedingungen für die organoleptischen Eigenschaften der Trauben, die die Weine so einzigartig machen. Nosiola und Rebo, eine Kreuzung aus Merlot und Teroldego, profitieren in hohem Maße von den Gegebenheiten; der versierte Kellermeister versteht in der Linie Vent den Geschmack des Territoriums ins Glas zu bringen. Dass Sebastian Sartorelli mit seinem kreativen Koch-Stil für die perfekte Begleitung sorgt, macht einen Aufenthalt in der Hosteria Toblino zu einem besonderen Ereignis. www.toblino.it
#lacucinadiseba #hosteriatoblino hosteria@toblino.it
Garda Foodie
Wir beginnen den letzten Tag mit einer „süßen Note“, denn unser Hotel beherbergt auch eine ausgezeichnete Konditorei: Garda Foodie.
Garda Foodie ist eine Pasticceria in Riva del Garda, die der Besitzer des 4-Sterne-Resorts Astoria Christian Miorelli in seinem Hotel integrierte. Mit Mario Piol hatte er bereits seit 2016 einen hervorragenden Konditor, der seither nicht nur die Hotelgäste, sondern auch Genießer aus Riva verwöhnt. Die exzellenten Kreationen werden aber auch online versendet.
Kurz vor Weihnachten darf natürlich ein Panettone nicht fehlen. Der leidenschaftliche Pasticciere Mario brachte bereits bei seiner Einstellung im Astoria Resort seine eigene Mutterhefe mit, die er wie seinen Augapfel hegt und pflegt. Diese besondere Hefe und das hochwertige, nachhaltig produzierte Mehl Type 00 sind die Grundlagen für seine lockeren und duftenden Panettone, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Besonders beliebt ist der Panettone Garda, der mit kandierten Oliven und Zitronen einfach den ganzen Geschmack des Gardasees vermittelt. Ein „must have“ für alle Liebhaber des Garda Trentino! Alles was aus der Pasticcieria Garda Foodie kommt, ist nicht nur finessenreich, sondern auch handwerklich aus nachhaltig produzierten Lebensmitteln hergestellt. www.gardafoodie.it
Weitere Infos unter
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Somit sind sie einfach immer der perfekte Begleiter für alle Wanderungen.