Die Route der Olivenbäume in Türkiye

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Die Route der Olivenbäume in Türkiye

Der Olivenbaum ist Millionen von Jahren alt. Wilde Olivenbäume, Vorgänger der domestizierten Bäume, kann man noch immer auf dem Peloponnes, auf Kreta, in Nordafrika und im Nahen Osten, ihrem Ursprungsort, finden. Er gilt seit jeher als mythischer und heiliger Baum und ist stark mit den Riten und Bräuchen der mediterranen Völker verbunden. So hat der Olivenbaum nicht nur ganze Landschaften, sondern auch den Alltag der Menschen dort geprägt und ihre Lebensweise beeinflusst.

Die Beziehung zwischen diesem Baum und der menschlichen Zivilisation hat ein immens reiches, lebendiges kulturelles Erbe geschaffen, das in die alltäglichen Gewohnheiten der mediterranen Völker eingebettet ist. Von der Gastronomie mit ihrer unverzichtbaren Verwendung von Olivenöl über die Kunst bis hin zu Traditionen – alle diese gesellschaftlichen Bereiche wurden zu einem großen Teil vom Olivenbaum beeinflusst.

Heute kann man auf den Routen des Olivenbaums reisen und den Spuren dieser Olivenbaum-Zivilisation durch verschiedene Länder folgen.

 

Wissenswertes

Wir haben uns die „Olivenbaum-Zivilisation“ von Türkiye, einem der fünf weltweit führenden Oliven-Produzenten näher angesehen. Sie werden dort rund um die Ägäis, Marmara, das Mittelmeer und im Südosten hergestellt. 75% der Olivenbäume säumen jedoch die ägäische Küste. Von ungefähr 700 verschiedenen Olivensorten weltweit findet man in der Türkei zwischen 50 und 80 dieser Sorten. Celebi, Domat, Gemlik, Memecik und Memeli sind die bekanntesten davon. Sie werden nach Sele oder Salamura Art konserviert, das heißt nur in Salz eingelegt oder in einer Salz-Wasser-Lake.

Rund 90 % der Ernte wird jedoch zur Herstellung von Olivenöl verwendet. Dabei ist die geschmackliche Vielfalt des Produkts groß: Wie beim Wein gibt es hier verschiedene Richtungen von mild, fruchtig und süß bis zu würzig, bitter und sogar leicht scharf. Entscheidend hierfür sind vor allem die Sorte, das Anbaugebiet und das Reifestadium der Frucht.

 

Geschichte

Kultiviert werden die Olivenbäume seit rund 6000 Jahren.  Wann Olivenbäume erstmalig als Kulturpflanzen angebaut wurden, ist bislang wissenschaftlich umstritten. Man vermutet, dass eventuell auf Kreta aber vor allem in Syrien um die Jahre um 4.000 vor Christus erstmals Olivenbäume zur Nutzung kultiviert wurden. Die Könige David und Salomo förderten den Anbau. Man benutzte das Öl zu Speisen, bei Opfergaben, als Brennöl und zum Salben des Haars und des ganzen menschlichen Körpers. Nach und nach breitete sich der Olivenbaum immer weiter aus.

 

Auf den Spuren der Oliven in der Türkei

Von Izmir aus beginnen wir unseren Erkundungstripp und erreichen nach ca. einstündiger Fahrt in der Provinz Urla Ayerya.  In der Ölmühle hat man ein Lunch für uns an einem langen Tisch im Freien zubereitet und zeigt uns zwischendurch immer wieder einzelne Schritte von der gerade stattfindenden Ölproduktion: vom Trennen der Oliven von den Blättern, dem Waschen, dem Mahlen zu einer Art Olivenpaste bis hin zum schonenden Pressen um das flüssige Gold zu gewinnen. Unsere köstlichen Salate aus Wildkräutern und Granatapfelkernen sind natürlich mit bestem, frischen Öl zubereitet.

Auch eine klassische Olivenölprobe darf natürlich nicht fehlen, um die feinen Unterschiede von süß, bitter bis pfeffrig zu erkennen. Ein schöner, thematischer Einstieg.

Danach geht es weiter nach Alaçatı, einer der malerischsten Städte der Türkei. Leider bleibt uns kaum Zeit für eine Besichtigung – wirklich schade. Dennoch hier etwas Wissenswertes dazu:

 

Alaçatı

Der hübsche Ort an der ägäischen Küste birgt gut erhaltenen Steinhäuser, charmante Boutique-Hotels, Restaurants und noch immer zahlreiche unberührte Strände in der Nähe. Alaçatı ist aufgrund seiner windigen Bedingungen auch ein wichtiges Zentrum für Windsurfen, Kiten und Segeln. Das große Dorf beherbergt viele kulinarische Veranstaltungen, vor allem das Alaçatı Kräuterfest im April, das die umfangreiche Kräuterkultur der Region fördert.

Wir checken zunächst im Hotel Gaia https://www.gaiaalacati.com/home/ ein, das mit nur 10 Zimmern und unglaublichem Charme  als Boutique Hotel besticht. Ein freundlicher Empfang, gemütlicher Loungebereich mit Kamin und viele Naturmaterialien sorgen für Wohlgefühl. Hier würde man länger bleiben wollen – nächstes Mal vielleicht.

Asma Yaprağı

Die Stadt ist auch ein Paradies für Feinschmecker mit einer reichen Auswahl an Restaurants mit talentierten Köchen, die traditionelle und moderne türkische Küche meisterhaft zusammenbringen. Wir testen zum Dinner lokale Gerichte im Asma Yaprağı.  https://asmayapragi.com.tr/

Es wirkt mit seinen unterschiedlichen Räumen in verschiedenen Glashäusern fast wie eine umfunktionierte Gärtnerei und strahlt durch die vielen warmen Lichter und Kamine eine herrliche Gemütlichkeit aus. Die Tische sind bereits gedeckt mit Vorspeisen aller Art, Kräutersalaten, Artischocken, Olivenpasten und vielem mehr. Dazu serviert der Hausherr Wein der Region, oder auf Wunsch auch Raki, der hier durchaus manchmal Essensbegleiter ist. Das überall verwendete feine Olivenöl verleiht den Speisen ihren großartigen Geschmack.

Auch morgens dürfen wir das nochmals bei einem typisch türkischen Frühstück im Hotel Gaia erleben, zu dem es natürlich auch regionalen Honig und hausgemachte Marmeladen gibt – lecker!

Dann heißt es aufbrechen von der Region Izmir in die Region Aydın. Hier besuchen wir das Köstem Olive Oil Museum.

 

Köstem Olivenölmuseum

Modern und stilvoll zeigt sich das 2017 in Urla gegründete Köstem Olivenölmuseum. Es ist der größte Olivenöl- Museumskomplex der Welt, was von der Bedeutung des Olivenanbaus in der Ägäis und der Halbinsel Urla zeugt.

Der Komplex erstreckt sich über eine geschlossene Fläche von 5 650 Quadratmetern auf einer Gesamtfläche von 20 000 Quadratmetern. Im Vorgarten des Museums wurden alle Baumarten, die in der Region angebaut werden können, als Arboretum gepflanzt und im hinteren Bereich wurde eine Olivenbaumsammlung anatolischer Olivenbaum-Arten erstellt.

Besucher können  im Museum Ölpressen für die Oliven- und Olivenölproduktion im Laufe der Geschichte sowie Zentrifugalmaschinen und Materialien im Zusammenhang mit der Seifenherstellung sehen. Außerdem gibt es hier wechselnde Kunstausstellungen zum Thema Oliven zu sehen.  https://www.kostemciftligi.com/

Nach dem Besuch geht es weiter ins nahe gelegene Klazomenai.

 

Klazomenai –  antike Stadt

Die Olivenölateliers in der antiken ionischen Stadt Klazomenai zeugen vom Beginn der Tradition der Herstellung von Qualitätsolivenöl in Urla – eine Tradition, die bis heute andauert. Das in Klazomenai ausgegrabene Olivenölatelier beweist, dass die heute weltweit verwendete Technologie vor 2600 Jahren in dieser Region entwickelt wurde.

Auch der Transport in Amphoren ist dort gut dargestellt.

https://www.kulturportali.gov.tr/turkiye/izmir/gezilecekyer/klazomenai-orenyeri

Was dann folgt, ist ein echtes Highlight:

 

Vino Locale

Unser Lunch beim Wein Restaurant „Vino Locale“ ist ein wirklicher Höhepunkt. Das  hat einerseits mit dem äußerst hübschen Restaurant (Kunst inklusive), andererseits mit der sympathischen Herzlichkeit, Kompetenz und der überraschend hochwertigen Kulinarik zu tun.

https://www.urlavinolocale.com/

Hier stimmt wirklich alles:  die Weinberatung, der Service, die Speisen und deren Präsentation.

Chapeau…  von Vino Locale wird man in naher Zukunft wohl noch mehr hören. Getrüffelte Kartoffelwürfel und Seeteufel in Miso sind nur einige Beispiele des gelungenen Menüs. Die Küche von eher kleiner Größe ist blitzblank, als wir spontan nach einem Foto mit Chef Ozan Kunbasar fragen. Nichts anderes hätten wir hier erwartet. Bis bald – LastSecrets kommt hier gerne wieder!

 

Dies ist der erste Teil der Reise. Lesen Sie in wenigen Tagen Teil zwei, wo es über Ephesus, Kusadasi und Bodrum gehen wird auf unserer Reise entlang der Olivenbaum Route.

 

www.goturkiye.com

@go_izmir

@go_aydin

 

Übrigens: Für Ihren entspannten Urlaub zuhause empfehlen wir

Hängematte

https://www.hängemattewelt.de

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020