Vielfältiges Castellón – Teil 2

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Vielfältiges Castellón – Teil 2

 

Die Autonome Region Valencia unterteilt sich in die drei Provinzen Valencia, das südliche Alicante und die eher unbekannte Provinz Castellón im Norden. Durch die hohe Dichte an Naturparks, die fast ein Drittel der Gesamtfläche ausmacht, zeigt sich Castellón in weiten Teilen in unberührter mediterraner Schönheit. Kultur-Interessierte entdecken kleine, historische Städtchen, die meist auf Anhöhen liegen und oft noch von Stadtmauern umfriedet sind. Für Outdoor-Freunde eröffnen sich Wanderwege und ein spektakuläres Radwegenetz, welches großteils aufgelassene Eisenbahntrassen nützt.

 

Naturpark Parc Natural de Cabanes-Torreblanca

Roger Moreda von der Agentur Itinerantur ist mein Guide für die nächsten zwei Tage.

Wir starten unsere Fahrt Richtung Norden zum Besichtigungszentrum des Parc Natural de Cabanes-Torreblanca. Was die Natur hier in einer langgezogenen Bucht geschaffen hat, ist etwas ganz Besonderes. Ein Flusslauf brachte über mehrere Jahrhunderte Gesteinsgeröll zum Eingang der Bucht mit sich, das sich durch die Richtung der Wellen linienförmig absetzte und nach und nach die Bucht zu einem See absperrte. Der Park ist heute ein klassisches Beispiel für Feuchtgebiete an der Mittelmeerküste. Durch die unterschiedlichen Salz- und Süßwasserzonen entstanden fünf verschiedene Habitate. “In den weniger salzhaltigen Bereichen gedeihen Binsen und Algen, während in den Abschnitten mit höherem Salzgehalt beispielsweise Strandflieder wächst. Die völlig verschiedenen Zonen bieten Vögeln wie Wiesenweihen, Rohrsängern und Brachschwalben Nistplätze, zahlreiche Libellen-Arten und unterschiedlichste Fischsorten finden hier ihre Heimat”, erklärt Sonia Monferrer Ventura von der Fundacion Global Nature.

Sogar Schildkrötenarten, die aber nicht hierher gehören, würden sich wohlfühlen im Naturpark. Sie bekommen daher einen eigenen Platz, außerhalb der Feuchtwiesen.

Auch hier finden wir wieder eine MTB Station, ein Centro BTT am Campingplatz Torrenostra, bei der wir unsere Fahrräder ausleihen können um das gesamte Areal auf befestigten Wegen näher zu erkunden. Wir umrunden es und können auch auf einem Damm mitten durch das Territorium fahren. Vom Aussichtsturm lassen sich Landschaft und Vögel wunderbar erkunden.

 

Torre la Sal

Es bleibt Zeit, um das kleine, ehemalige Fischerdorf Torre la Sal zu besuchen, dessen heutige Privathäuser an Charme nichts eingebüßt haben. Zum davorliegenden Strand, der zum Sonnen und Baden einlädt, verlaufen hübsche Holzwege. Gleich in der Nähe liegt in Ribera de Cabanes der herrliche Campingplatz Torre la Sal. Beschattet von Pinien und Eukalyptusbäumen scheint er wie eine privilegierte Enklave mit angenehmen Temperaturen an heißen Tagen. Neben der gepflegten Anlage mit seinen Freizeiteinrichtungen, Spielplätzen und Pools birgt er auch das ausgezeichnete Restaurant Saudade. Ausgestattet mit hell restaurierten antiken Möbeln lässt es sich angenehm verweilen. Gespeist wird auf höchstem Niveau, von der Schwarzen Meeresfrüchte-Paella bis hin zu feinen Fisch- und Fleischgerichten.

 

Morella –  im Landesinneren

Gut gestärkt geht es weiter ins Landesinnere. Nach etwa zweistündiger Fahrt erreichen wir das um knapp 1000 Meter höher gelegene Städtchen Morella. Allein der Anblick der kompakten, von einer Stadtmauer umfriedeten historischen Anlage, die auf einem Felshügel thront, ist überwältigend. Eine Burg krönt den Stadtkomplex.

Die Hauptstadt von Els Ports hat eine reiche Geschichte. Prähistorische Felsmalereien und Zeugnisse aus der Zeit der Iberer, Römer, Juden und Muslime, vor allem aber der Christen unter Jakob dem Ersten erzählen bis heute von bewegten Ereignissen. Im Mittelalter wurde Morella schließlich königliches Hoheitsgebiet.

Gerade diese Zeit prägt das heutige Stadtbild mit seinen Gutsherrenhäusern, Türmen, Treppen, Bögen und vor allem der übermächtigen Basilika Santa María. Die Erzpriesterliche Kirche präsentiert sich in reich dekorierter Gotik, die sich besonders am Tor der Apostel und am Tor der Jungfrauen zeigt. Von der Festungsanlage der Burg aus genießt man einen spektakulären Ausblick über das gesamte umgebende Land.

Vorbei an unzähligen Geschäften, die regionale Produkte wie Käse, Lavendel und Handstrickware anbieten und letztlich über ein kleines, erhaltenes Judenviertel mit engen Gassen geht es zurück zum Cardenal Ram. Das einstige Gutsherrenhaus ist heute ein feines Hotel mit schönen Zimmern und ein beliebtes Restaurant mit exquisiter Küche in dem nicht nur Hausgäste gerne speisen.

Für mich geht es am nächsten Morgen weiter, wieder südwärts, über eine sich stets verändernde Landschaft. Auf Serpentinen-Straßen fahren wir an majestätisch am Hang liegenden Orten vorbei wie Ares del Maestrat und haben leider auch für die wirklich zauberhafte Stadt Vilafamés keine Zeit für eine Besichtigung. Wir haben ein bestimmtes Ziel: die

 

Vía Verde de Ojos Negros

Die Route Vía Verde de Ojos Negros ist eine aufgelassene Eisenbahnstrecke, die  früher für den Kohletransport aus der Ojos-Negros-Miene im Landesinneren nach Sagunto an der Küste diente. Heute ist die Strecke ein Radweg und führt durch Naturräume wie das Palancia-Tal, die Sierra del Toro, vorbei an Obstbäumen und Wäldern. Dabei passiert man Viadukte, Brücken und durchquert sogar fünf Tunnel.

Bei Caudiel empfangen wir unsere E-Bikes und lernen die meist leicht abschüssige Strecke kennen. Wie angenehm, auf den Schotterwegen und Asphaltabschnitten jenseits der Strassen zu fahren.

 

Cooperativa de Viver

Bei Viver besuchen wir die Cooperativa de Viver, die für die Wein und Olivenbauern der Region die angelieferten Trauben und Oliven zu köstlichen Weinen und Ölen verarbeitet.

Damit auch Besucher die einzelnen Verarbeitungsschritte verstehen können, hat man hier ein Informationszentrum mit Videovorführungen und Verkostungsräumen geschaffen. Wir machen Rast in einem schönen Agriturismo und erleben herzliche Gastlichkeit mit köstlichen Produkten der Region. Gestärkt geht es vorbei an Jérica und schließlich zum erfrischenden Wasserfall Salto de la Novia in Navajas, wo sich bereits einige Familien zum Baden im Fluss getroffen haben.

 

Ganz in der Nähe können wir auch die Räder im MTB-Zentrum abgeben. Es liegt – wie praktisch – in einem Campingplatzgelände. So kann man sich auch erfrischen oder bei Bedarf umziehen.

 

Hotel Martín el Humano

Unser Ziel heißt heißt jedoch Segorbe. Im Hotel Martín el Humano, einem ehemaligen Klostergebäude mit Kreuzganggewölbe, dessen Innenhof heute ein Restaurant ist, checken wir ein um unseren letzten Abend zu verbringen.

Ein kleiner Stadtbummel zeigt die schönen Plätze des Ortes im Abendlicht. Irgendwo in einer kleiner Tapas-Bar trinken wir ein letztes Glas Wein und genießen den lauen Abend, bevor es am nächsten Tag zurück geht nach Deutschland.

 

Nach Castellón werde ich sehr gerne wiederkommen – und beim nächsten Mal sicher mit mehr Zeit.

 

 

www.turismodecastellon.com

www.visitcastellon.es

www.morellaturistica.com

www.itinerantur.com

www.campingtorrelasal.com/gastronomia/

Radverleih am

www.campingaltomira.com

www.viasverdes.com

www.hotelcardenalram.com 

www.hotelmartinelhumano.es  

Weitere Infos über:

www.comunitatvalenciana.com

 

Lesen Sie auch Teil 1 zur  gesamten Reise nach Castellón:

Abwechslungsreiche Tage in der Provinz Castellón – LastSecrets – Blog zu Reisen, Kulinarik, Wellness und Lifestyle von Adelheid Wanninger. %

 

 

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020