Tempelküche & Tempelstay in Korea

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Tempelküche & Tempelstay in Korea

 

Eat, pray, love wird  in der koreanischen Tempelküche neu interpretiert! Es geht dabei um buddhistisch verwurzelte Kochrituale, die uns lehren Dankbarkeit, Kultur und Gesundheit zu zelebrieren. Vegane Ernährung, nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln und Kochen als Ritual ist für viele von uns kein Trend mehr, sondern Bestandteil einer heilsamen Ernährungsphilosophie. In buddhistischen Tempeln Koreas ist diese Ernährungsweise bereits seit vielen Jahrhunderten ein fester Bestandteil des Lebens und Symbol für Dankbarkeit und Frieden.

 

Die Herkunft der Tempelspeisen

Im vierten Jahrhundert erreichte der Buddhismus die koreanische Halbinsel und diente seither als Grundstein der Lebenskultur und sozialen Integration. Der Geist und die Werte des Buddhismus prägten auch die Ernährung der Bevölkerung und es entstand eine einzigartige Esskultur. Die Geschichte des Tempelessens ‚Jeol-Bab’ blickt auf eine 1.700 Jahre alte Entwicklung zurück: Auf Karuna (Mitgefühl für alle Lebewesen) basierend, ohne Fleisch, dem Veganismus versprechend und ohne die fünf Zutaten (Frühlingszwiebel, Knoblauch, Schalotten, Schnittlauch und Lauch), die die Konzentration bei der Meditation negativ beeinflussen können. Auch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind die Tempelspeisen empfehlenswert. Die buddhistischen Rezepte tragen zur Aufnahme von verschiedenen Nährstoffen bei: hochwertiges Eiweiß aus Bohnen, ungesättigte Fettsäuren aus verschiedenen vegetarischen Ölsorten, unterschiedliche Vitamine, Mineralien, Zellulose Zusatzstoffe und wertvolle Inhaltsstoffe aus diversen Gemüsesorten.

 

Gesünder essen dank Lebensmittelkonservierung

In den koreanischen Tempeln werden für die langen Winter viele konservierte und fermentierte Speisen vorbereitet: eine Vielzahl an Variationen von Kimchi mit allen möglichen Gemüsearten, dutzende Pasten wie Bohnenpaste, Chilipaste und Sojasoße oder eingelegtes Gemüse wie Toona Sinensis (Chinesischer Surenbaum) und Szechuanpfeffer. Diese Speisen, die man ohne Zerstörung von Nährstoffen lange konservieren und genießen kann, spielen im Tempelessen eine wichtige Rolle. Besonders die Pasten, dienen nicht nur der effizienten Konservierung, sondern bieten Nährstoffe, die durch den Verzehr von rohem Gemüse gar nicht aufgenommen werden können. Außerdem werden beim Tempelessen nur natürliche Geschmacksverstärker wie Seetang, Pilze, wilder Sesam und Rohbohnenpulver verwendet, die auf das Ernährungsgleichgewicht und den klaren, reinen Geschmack der Tempelspeisen zurückzuführen sind.

 

Nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen

Die koreanische Tempelküche zielt darauf ab, alles als Ganzes zu essen, damit keine essbaren Bestandteile weggeworfen werden und die verschiedenen Nährstoffe vollständig erhalten bleiben. Beim Polieren von Reiskörnern wird versucht, die Oberfläche möglichst wenig zu beschädigen, um die Zerstörung von Nährstoffen zu vermeiden. Auch das Wasser, mit dem die Reiskörner gewaschen oder in dem Pilze eingeweicht wurden, wird als Brühe für Eintöpfe verwendet. Das Wasser, in dem Gemüse blanchiert wird, wird als Suppe gekocht oder als Mul-Kimchi (Wasser-Kimchi) verwendet. Dieses Prinzip – nichts wegzuwerfen, zu sparen und alles wiederzuverwerten, ist das Grundprinzip der koreanischen Tempelküche.

Der Templestay – eine Reise zur Glückfindung in sich selbst 

Ein Templestay ist ein kulturelles Programm, bei dem Teilnehmer die 1700 Jahre alten Traditionen des koreanischen Buddhismus  ganz authentisch erleben. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, während einer Korea-Reise für wenige Tage in einem alten Tempel zu leben und so den Alltag  praktizierender Buddhisten zu erleben. Dabei muss man selbst kein Buddhist sein! Während des Templestay nimmt man  an den Andachten und den 108 Niederwerfungen teil, um sein wahres Ich zu verwirklichen. Ebenso an der Seon-Meditation, bei der die Achtsamkeit nach innen gerichtet wird. Wichtig sind außerdem die Teezeremonien, um einen klaren Kopf zu bekommen sowie das Barugongyang, das rituelle klösterliche Mahl.  Dabei  lernt man Dankbarkeit für das Essen zu fühlen. Es gilt als Medizin, um den Körper zu unterstützen zur Erleuchtung zu gelangen. Wer mag, taucht noch tiefer ein, stellt seine eigene Gebetskette oder Lotuslaterne her, probiert sich in buddhistischer Malerei oder sucht das Gespräch zu einem Mönch.

Rund um Seoul findet man allein rund 24 Tempel, die Templestay Programme auf Englisch anbieten und nur eine kurze Busfahrt von rund 30 Minuten entfernt liegen. Reservieren kann man einen Templestay  unter

https://eng.templestay.com/

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020