Die Bodenseegärten: vielfältig und bezaubernd

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Die Bodenseegärten: vielfältig und bezaubernd

Die Gärten und Parks rund um den Bodensee sind für viele Blumen und Kräuter Liebhaber wahre Sehnsuchtsorte. Mal verstecken sich die grünen Oasen hinter Zäunen oder Mauern, andere sind offene Gärten, die mit der umgebenden Seelandschaft verschmelzen. Das internationale Netzwerk „Bodenseegärten“ lädt zu Erkundungstouren durch insgesamt 40 Parks und Gärten. Sie sind rund um den gesamten See zu finden und somit in vier Ländern. Die Besucher werden dabei zu Zeitreisenden und erleben Gartenbaugeschichte aller Epochen. Gleich zwei Gartenschauen auf der deutschen Seite machen den Bodensee im Jahr 2021 zu einem Mekka für Gartenfans und somit zu einer echten Urlaubsalternative.

 

Lindau

Lindau lockt bis zum 26. September mit der Bayerischen Gartenschau zu Gartenerlebnissen zwischen Berg und See. Großzügige Parkanlagen auf der Insel und dem Festland laden zum Verweilen ein. Die Hintere Insel wurde zu einem grünen Gartenstrand umgestaltet, der Besuchern und Einheimischen neuen Lebens- und Entdeckungsraum bietet. Wer diesen Ort hinter den Bahngleisen als ehemaligen tristen Parkplatz kennt, wird über die Verwandlung staunen. Der Bürgerpark ist das grüne Herz, ein Treffpunkt für Jung und Alt, während die neu gestalteten Uferstufen den Seezugang eröffnen. Spielplätze für die Kleinen, ein Skaterpark für Jugendliche – alle werden einbezogen. An der Schützinger Promenade und der Karlsbastion werden handwerkliche wie kulinarische Werte der Region erfahrbar. Und der Luitpoldpark ist ein Ort der Ruhe und mit dem gestalterischen Fixpunkt „Ring for peace“ natürlich ein Völker und Religionen verbindender Ort des Friedens.

 

Überlingen

Wie ein langes Sommerfest zeigt die baden-württembergische Landesgartenschau im hübschen Ort Überlingen bis zum 17. Oktober 2021, wie Gärten neu und kreativ interpretiert werden. Auf einem Rundweg können Besucher die schönsten grünen Oasen der Stadt, wie etwa die Menzinger Gärten, die Rosenobelgärten oder die Villengärten erobern und ganz nebenbei die Stadt kennenlernen. Beeindruckend sind die unterschiedlichen Schwimmenden Gärten, die an das Christo-Projekt am Iseosee angelehnt sind. Sechs völlig unterschiedliche, frei auf Pontons schwimmende Gärten geben Anregungen für zeitgemäße Lebensqualität unter freiem Himmel. Aber auch vom Uferpark oder von Parkanlagen, wie der 70 Hektar großen Grünanlage des Parkhotels St. Leonhard genießen Besucher weite Blicke auf den Bodensee.

 

Insel Mainau

Zwischen Blütenzauber und imposanten Bäumen schwelgen Besucher auf der wohl bekanntesten Blumeninsel der Welt, der Insel Mainau. Auf 45 Hektar erschuf die Familie Bernadotte ein buntes Paradies. Tulpen, Rhododendren, Rosen und Dahlien treffen hier auf imposante Mammutbäume aus dem über 150 Jahre alten Arboretum. Am besten erobert man die Insel im Zuge einer Führung oder erlebt Gärtnern sogar hautnah beim Erlebnis-Angebot „Einmal Mainau-Gärtner sein…!“ Dabei blicken Gäste exklusiv den Mainau-Gärtnern über die Schulter und dürfen auch selbst Pflanzen. Wir trafen Bettina Gräfin Bernadotte im Hof der barocken Schlossanlage und erfuhren wie großartig man hier im Team zusammenarbeitet und gemeinsam Ideen ausarbeitet. Befragt nach ihrer Lieblingspflanze antwortet die Gräfin: „Der Lebkuchenbaum! Er trägt Anfang Herbst leuchtend gelbes Laub und verbreitet durch die dann aufkommende Luftfeuchtigkeit den herrlichen Duft nach Zimt und Nelken.“

 

Bischofszell

Im schweizerischen Kanton Thurgau blühen Felder und Wiesen um die Wette: Von Rebhängen und Streuobstwiesen bis hin zu liebevoll gepflegten Gärten. Ein wahrhaft königliches Beispiel für die Vielfalt des „Gartenkantons Thurgau“ ist die Rosenstadt Bischofszell. Das malerische Städtchen huldigt der Königin der Blumen, der Rose, mit zahlreichen prächtigen Rosengärten, die öffentlich zugänglich sind. Ebenfalls im Thurgau befindet sich die größte Sammlung historischer Rosensorten der Schweiz – in der Kartause Ittingen. Nebst mehr als 1.000 Rosenstöcken lädt die Gartenanlage des ehemaligen Kartäuserklosters mit Kräuter-, Gemüse-, Hopfen- und Weingärten zum Schnuppern und Lustwandeln ein.

 

Schlösser und ihre Parkanlagen

Schloss Meersburg mit seinem barocken Garten sowie Schloss Salem mit prächtigen geometrisch angelegten Beeten und Labyrinthen laden zum Flanieren ein. Auf der Schweizer Seeseite begeistert das Schloss Wartegg mit seiner Englischen Parkanlage und einem biologisch-dynamischen Schlossgemüsegarten.

 

Schlossgut Arenenberg

Hoch über dem Untersee thront das vielleicht schönste Schloss der Bodenseeregion – das Schlossgut Arenenberg in Salenstein. Gartenfans springen hier förmlich durch die Zeit: Vom mittelalterlichen Patriziergarten hin zum Landschaftspark mit Elementen aus Barock und Renaissance. Genau genommen geht der Arenenberg sogar bis auf die Römerzeit zurück.

Königin Hortense machte Schloss Arenenberg 1817 zu ihrem Exilwohnsitz und zog hier ihren Sohn Louis groß, der später der letzte Kaiser der Franzosen wurde: Napoleon III. Rund um das heutige Napoleonmuseum ließ sie einen zauberhaften englischen Landschaftsgarten mit Grotten und Wasserspielen anlegen, der den Gästen des hier entstandenen Kompetenzzentrums für Gartenbau auf einem halbstündigen Rundweg wahrhaft kaiserliche Ausblicke beschert. Meisterhaft angelegte Sichtachsen erweitern den Park in alle Himmelsrichtungen. Eine moderne Orangerie-Anlage sowie Schul-, Baum- und Ackerkulturgärten sind das große Anliegen der Gegenwart. Wie schön, dass man hier für Seminare, aber auch zum aktiven Mitarbeiten bleiben kann. Im Restaurant kommt vorwiegend Schmackhaftes und Gesundes aus den eigenen Gärten auf den Teller!

 

Reichenau

Knapp 1.200 Jahre ist es her, dass der Reichenauer Mönch Walahfrid Strabo mit seinem Büchlein „Hortulus – Über die Pflege von Gärten“ die Insel zum Geburtsort der abendländischen Gartenbaukultur machte. Seine 24 Verse über Heilpflanzen und deren Anwendung sind quasi der erste Gartenratgeber Europas. Ein nach dem Vorbild des Hortulus angelegter Kräutergarten erinnert auch heute noch an das historische Werk. Zahlreiche Gewächshäuser, Rebhänge und natürlich die drei bedeutenden Weltkulturerbe-Kirchen machen die Gemüseinsel zu einem Paradies für alle passionierten Gärtner. Dabei ist die Insel einfach und bequem mit dem Rad, zu Fuß oder dem Bus zu erreichen.

 

Bauerngärten

Auf der Bauerngarten-Route im Schweizerischen Thurgau können Besucher Tradition hautnah erleben. 15 der liebevoll gepflegten Bauerngärten zeigen, wie vielfältig sie sind. Gemüse, Obst und Kräuter treffen auf Zierpflanzen, Stauden und Sträucher. Einige der Gärten sind ganzjährig für Besucher geöffnet, andere bestaunt man am Tag der offenen Tür.

 

Gärten sind ein echter Frischluftgarant. Unter freiem Himmel wird geharkt, gesät und geerntet. Bunte Blumen- und Kräuterbeete sowie heimische Obst- und Gemüsesorten erfreuen dabei nicht nur den Gärtner oder die Gärtnerin, sondern wirken sich auch positiv auf die Natur aus. Frische Lebensmittel aus eigenem Anbau sind nicht nur gesund, sondern haben auch eine 1a-Ökobilanz. Bienen und Vögel finden in Privatgärten und Parks wichtige Lebensräume. Kein Wunder also, dass das Thema Garten ein bedeutender Zukunftstrend ist. Außerdem sind Grünanlagen echte Energiequellen, denn bei Spaziergängen durch Gartenparadiese werden Kopf und Gedanken frei.

 

Loslassen, Tagträumen, Wohlfühlen und Entspannen: Das „Gartenjahr am Bodensee 2021“ lädt dazu ein.

 

Informationen  unter

www.bodenseegaerten.eu

und

www.gartenjahr2021.eu

sowie

www.lindau2021.de 

www.ueberlingen2021.de

www.mainau.de

www.napoleonmuseum.ch

www.bischofszell.ch 

www.parkhotel-st-leonhard.de

www.thurgau-bodensee.ch 

 

 

 

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020