Entlang der Shannon- Mündung und des Wild Atlantic Way

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Entlang der Shannon- Mündung und des Wild Atlantic Way

Die Shannon Mündung ist wohl eine der reizvollsten Gegenden Irlands. Die teils flache, teils hügelige Landschaft erstrahlt hier ganz besonders in ihrem legendären Grün. Durchzogen wird es vom Blau des River Shannon, der mit seinen fast vierhundert Kilometern Länge Europas längste befahrbare Wasserstrasse ist. An einigen Stellen bildet der Fluss große Seen, zieht durch verschiedene Grafschaften, fließt vorbei an Städten wie  Killaloe und Limerick, bevor er sich schließlich, immer breiter werdend, bei Loop Head mit dem Atlantischen Ozean vereint.

 

King John’s Castle

Nach unserer kurzen Nacht im Savoy Hotel in Limerick und einem köstlichen Frühstück steht Kultur auf dem Programm. Wir besichtigen das  800 Jahre alte King John’s Castle, das sich majestätisch am Shannon-Ufer erhebt. Bis heute trotzt das Schloss seiner turbulenten Vergangenheit, in der die gälische Bevölkerung durch Wikinger, und Normannen, die Konflikte der Reformation und die Belagerungen Mitte und Ende des 17. Jahrhunderts litt. Im 18. Jahrhundert wurde die große Halle im Innenhof zerstört, um Platz für Militärbarraken zu schaffen. Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Castle zum nationalen Denkmal ernannt und war sogar wieder bewohnt. Heute ist es ein hochmodernes Museum, in dem man bei Führungen tief in die Geschichte eintauchen kann. Gerne zeigt man den Gästen auch das Bogenschießen oder übt sich mit Holzschwertern  im Zweikampf. Das schönste ist jedoch die Türme zu erklimmen um von dort die Aussicht über die Stadt und den Shannon zu genießen! Good bye Limerick…

 

Adare

Unsere Fahrt Richtung Foynes führt an der Ruine des Desmond Castle vorbei und verbleibt natürlich nicht, ohne wenigstens einen kurzen Fotostopp in Adare gemacht zu haben, einem der schönsten Dörfer Irlands! Nur rund 1 100 Einwohner leben hier, wo die Earls von Kildare eins gleich drei Klöster gründeten. Ein Trinitarier Kloster, ein Augustiner Kloster und ein Franziskaner Kloster wurde noch durch eine Kirche dem Hl. Nikolaus von Myra ergänzt. Hier begrüßen uns überraschender Weise aber auch kleine, schmucke Häuser mit Reetdächern und hübschen Blumengärten. Ob sie noch bewohnt sind oder alle nur mehr dem Verkauf von Souvenirs dienen? Das hübsche Bild wird in einigen Jahren zur Vergangenheit zählen, denn wegen des Brandschutzes dürfen die Dächer künftig nicht mehr mit Reet nachgedeckt werden, heißt es.

 

Foynes

Unser Ziel heißt Foynes, ein Hafenort am Shannon und die einstige Heimat der Flugboote.
Diese großen komfortablen Fluggefährte konnten nur in absolut ruhigen Gewässern starten, ideal also im geschützten und gleichzeitig breiten Mündungsbereich des Shannon. Ziel war die Atlantiküberquerung und Verbindung nach Amerika. Im Flugbootmuseum von Foynes erfahren die Besucher alles  zu dieser relativ kurzen Epoche. Aber noch mehr, denn genau hier war die Geburtsstätte des berühmten Irish Coffee.  Aber: was hat Irish Coffee mit Flugbooten zu tun?
Barry O’Kelly vom Foynes Flying Boat & Maritime Museum erzählt, dass hier am strategisch wichtigsten Flughafen in den Jahren um 1940 Atlantiküberquerungen eine beachtliche Herausforderung waren und nicht immer reibungslos gelangen.

 

Irish Coffee

So kamen 1942 im Restaurant des Flughafenstützpunktes Foynes eines Tages müde, ausgefrorene Passagiere einer Maschine zurück, die wegen Sturmes umkehren musste. Der junge Chef Joe Sheridan beschloss kurzerhand etwas vorzubereiten, was die Fluggäste erwärmen und stärken sollte: er fügte dem Kaffee etwas Whiskey und braunen Zucker hinzu, on Top ein Häubchen cremig gerührter Sahne. Die Geburt des Irish Coffee! Und natürlich kann man bis heute im Museum bei einem Workshop lernen, wie man diesen genau zubereitet! Ein Genuss!

Mit den Shannonferries setzen wir wenig später bei Tarbert nach Killimer über, um zur Marina nach Kilrush zu fahren.

 

Scattery Iland

Hier treffen wir Martina von Scattery Island Tours. Auf unserer kurzen Bootsfahrt, zu der verlassenen Insel erahnen wir beim Nähern von Scattery Island schon deren Schönheit.  „Mit etwas Glück kann man auf der Überfahrt sogar Delphine sehen“, erzählt unsere Guide. Uns ist das leider nicht vergönnt, dafür werden wir uns bei einem geführten Spaziergang der einzigartigen Atmosphäre und der besonderen Geschichte der Insel bewusst. Im frühen 6. Jahrhundert gründete St. Senan hier in der Nähe einer Heilquelle ein Kloster, das aus einem Rundturm und mehreren Kirchen bestand.

816 und erneut 835 wurde es von den Wikingern zerstört und die Insel von diesen später sogar bewohnt. Brian Boru, der einstige Hochkönig, eroberte das Kloster jedoch wieder zurück. Besonders markant ist einstmals 35 Meter hohe Turm und der malerische Friedhof mit den alten steinernen Grabkreuzen. Wie außergewöhnlich, dass genau in diesem Bereich Millionen von Gänseblümchen den Boden zieren. Während manche Besucher das kleine Informationszentrum besichtigen, nützen die anderen die Zeit um über einen kleinen Pfad am aufgelassenen Dorf vorbei die wilde, nahezu unberührte Seite der Insel zu erobern, an deren Ende nur mehr ein heute unbemannter Leuchturm steht. Die Flut kommt, so ist es Zeit zurückzugehen und wieder aufs Festland überzusetzen.

 

The Long Dock

Die Sonne steht bereits tief und der Hunger ist groß! Grund genug um entlang der Küste am Wild Atlantic Way Carrigaholt anzufahren um dort im „The Long Dock“ einzukehren. Was Imelda Lynch hier in Ihrem rustikalen Lokal anbietet, ist feinste irische Küche, die der Nähe des Atlantic alle Ehre macht! Austern, Seafood Chowder, Muscheln in Weißwein, Scallops, Krabbensalat und Fisch in allen Variationen schmecken nirgends besser als hier. (Lesen sie hier auch auf www.facebook.de/lastsecrets). Die zweite Spezialität von Imelda ist ihre Icecream mit vielen herrlichen regionalen Zutaten. Kein Wunder, dass das The Long Dock bereits mehrfach ausgezeichnet wurde!

Es ist schon spät und den Sonnenuntergang haben wir leider verpasst. Aber auf unserer Fahrt auf dem Wild Atlantic Way, der sich mit einer Länge von 2500 Kilometern entlang der Westküste Irlands erstreckt, schenkt uns der Tag zum Abschluss noch einen glutroten Abendhimmel über einer Bucht.

Ein langer, ereignisreicher Tag mit vielen großartigen Eindrücken neigt sich. In der Dunkelheit erreichen wir Doonbeg, wo wir schließlich die Nacht verbringen.  Morgen haben wir hier ein spektakuläres Ziel.

 

Lesen Sie dazu in wenigen Tagen Teil 3 der Geschichte rund um die Shannon -Mündung.

 

Info:

www.discoverireland.ie

www.irland.com

 

www.savoylimerick.com

www.flyingboatmuseum.com

www.shannonferries.com

www.scatteryislandtours.com

 https://thelongdock.com/

www.TrumpDoonbegHotel.com

 

Lesen Sie auch Teil 1 und 3 der Irland-Reise:

Rechts und links der Shannon-Mündung

Cliffs of Kilkee, Ennis und der Whiskey

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020