T.H.A.M.O.S.

Basierend auf Mozarts „Thamos, König in Ägypten“ KV 345 feierte T.A.M.O.S. in einer Bearbeitung von Carlus Padrissa in Salzburg seine Premiere.
Der Katalane Padrissa war sofort Feuer und Flamme für die Idee, „Thamos“ mit seiner famosen Truppe La Fura dels Baus auf die Bühne zu bringen. Er entwickelt ein eigenes, neues Stück aus der Partitur: eine spektakuläre, dramatisch-theatralische Reise, eng verwoben aus Tanz, neu gedichteten Texten und Mozarts Partitur, zu der drei Solisten mit einigen Arien u. a. aus „Die Zauberflöte“ KV 620 und „Zaide“ KV 344 aus anderen Stücken hinzutreten.

Wolfgang Amadé Mozart liebte das Theater in allen seinen Formen. Seine Schauspielmusik zu Tobias Philipp von Geblers Theaterstück „Thamos, König in Ägypten“ ist wenig bekannt, gehört aber zu seinen großartigsten Werken. Thematisch kreist das Drama um Ägypten, Freimaurertum und Aufklärung und kann als Keimzelle zu Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ gesehen werden. Diese Keimzelle verwendet der katalanische Regisseur Carlus Padrissa, zerlegt den Stoff in seine Einzelteile und untersucht ihn bis in die Gegenwart hinein.

Mit seiner weltweit umjubelten Theatertruppe La Fura dels Baus bringt er eine spektakuläre Inszenierung auf die Bühne der Felsenreitschule. Tanz, Luft-Choreographie, neu gedichteten Texte und Mozarts Partitur, zu der Solisten mit Arien aus anderen Werken hinzutreten bilden ein dramatisches Gesamtwerk. International und hochkarätig ist die Besetzung mit der mexikanischen Dirigentin Alondra de la Parra, Star-Bass René Pape aus Deutschland, Sopranistin Fatma Said aus Ägypten sowie der thailändische Tenor Nutthaporn Thammathi zusammen mit dem Bachchor Salzburg und der Camerata Salzburg.

Thamos fiel seinerzeit unter die „verworfenen Stücke“ und Mozart soll wohl gesagt haben: „Es müsse nur blos der Musick wegen aufgeführt werden.“ Zugegeben, teilweise waren die Gäste der Premiere von der Reizüberflutung der Inszenierung schon etwas überfordert. Dennoch: Hätte Mozart sie in dieser Version gesehen – wer weiß – vielleicht hätte er seine Meinung geändert!

Das Wesentliche jedoch ist: Musik bringt Menschen aus allen Kulturkreisen zueinander, und keiner macht das besser als Mozart!

 

www.mozarteum.at

 

Die Künstler:

• Camerata Salzburg
• Salzburger Bachchor
• Alondra de la Parra (Dirigentin )
• Carlus Padrissa, La Fura dels Baus (Inszenierung )
• Roland Olbeter (Szenographie )
• Franc Aleu (Video )
• Chu Uroz (Kostüme )
• Alicia Aza (Lyrik )
• Gaby Barberio (Luft-Choreographie )
• Thomas Bautenbacher (Spezialeffekte )
• Yvonne Gebauer (Dramaturgie )
• Urbez Capablo (Komposition / Programmierung algorithmische Musik )
• René Pape (König Menes, Bass )
• Fatma Said (Tharsis, Sopran )
• Nutthaporn Thammathi (Thamos, Tenor )
• Silke Redhammer (Myris, Mezzosopran )
• Bastian Thomas Kohl (Ein Priester, Bass )

2 Bilder: Matthias Baus

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020