Dolce Vita und Pistenvielfalt im Val di Fassa

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Dolce Vita und Pistenvielfalt im Val di Fassa

Das Val di Fassa – inmitten des UNESCO Welterbe der Dolomiten gelegen – besticht allein durch seine atemberaubende Naturkulisse. Dass die Region, die nur 50 Autominuten von Bozen entfernt liegt, zudem sieben verschiedene Skigebiete vorweisen kann, wissen nur wenige.
Aber da ist noch viel mehr, was den Charme des Tals im nordöstlichen Trentino ausmacht! Es ist die mediterrane Lebensart, die sich hier ihre besondere ladinische Eigenart bewahrt hat. Diese spiegelt  sich sowohl in den regionalen Bräuchen, der unverwechselbaren Sprache als auch in der einzigartigen Kulinarik wider.


Ein Wochenende im Val di Fassa

Von Bozen kommend, schlängelt sich die Straße zunächst durchs Eggental und dann über den ganzjährig frei befahrbaren Karerpass, bevor es wieder hinunter geht ins Fassatal. Bei Vigo di Fassa liegt das schöne Hotel Olympic, das Familie Pellegrin mit naturnahem Konzept und viel Charme führt– mein Zuhause für die nächsten drei Nächte. Am Nachmittag noch Skifahren gehen oder ins hoteleigene Spa?

 

QC Terme Dolomiti

Ich entscheide mich für die nahegelegene QC Terme Dolomiti, die erst vor einem Jahr neu eröffnet wurde. Gespeist mit dem schwefelhaltigen Wasser der Aloch Quelle, ist sie ein Ort der Erholung und des „Benessere“.
„Sich-Wohlfühlen“ beginnt hier bereits am Empfang, denn man bekommt alles was man für den Aufenthalt benötigt: Bademantel, Handtücher, Schlappen…wunderbar! Auf drei Etagen finden sich Saunen und Wasserbecken aller nur erdenklichen Art, ergänzt durch Erlebnisduschen und Außenpool, Massagedüsen und Sprudelbecken. Die herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge ist ein zusätzliches Geschenk der Natur. Zwischen den Saunagängen: Ruhen im Kaminzimmer, Träumen auf Schaukelliegen, Lesen in schwebenden Korbsesseln.

Freitagabends hält man im Thermen-Restaurant eine Überraschung bereit: Apericena.  Wenn sich um 18.30 Uhr die Türen öffnen, stürmen die mit Bademänteln bekleideten Gäste das Buffet. Von gesunden Säften über köstlichen Trento DOC von Ferrari, Pizzaschnitten, Käsehäppchen, Mortadella-Würfeln bis hin zu Gemüsestreifen und mundgerecht geschnittenem Obst – alles gibt es reichlich bis 20 Uhr. Dann geht es wieder zurück ins  warme Wasser! Für mich heißt es: zurück ins Hotel, ich habe viel vor am nächsten Tag.

Am Samstagmorgen holt mich mein Guide Cristoforo ab.

„Sieben Skigebiete verteilen sich auf das rund 20 Kilometer lange Tal“, erklärt er mir. Carezza am Karerpass, Vigo di Fassa mit Rosengarten, Marmolada mit Fedaia-Pass, Belvedere und Col Rodella mit Pordoi- und Sellajoch bei Canazei und Campitello, Buffaure und Ciampac bei Pozza di Fassa, Moena mit Alpe Lusia und der San Pellegrino-Pass mit Falcade. 230 Pistenkilometer werde ich wohl nicht schaffen an einem Wochenende, aber Wochengäste können so jeden Tag in einem anderen Gebiet fahren! Die sogenannte Panorama-Skitour vermittelt mir heute reichliche Eindrücke der vielfältigen Möglichkeiten.

 

Skitour Panorama

Wir starten am Rosengarten, der uns nach der Auffahrt nicht nur die Sicht auf die traumhafte Bergwelt ringsum freigibt, sondern uns gleich zu Beginn die Wahl lässt zwischen der Thöni- und der Tomba- Abfahrt. Die Thöni Piste ist zwar ‚nur Rot‘, dafür stolze viereinhalb Kilometer lang, weil sie bis hinunter nach Vigo führt. Gerade recht zum aufwärmen. Natürlich geht es mit der Vigo-Ciamperdie Gondelbahn noch einmal bequem nach oben, um auch die nach Alberto Tomba benannte schwarze Piste zu meistern.

Abfahrt nach Pera, bequem in den Shuttlebus und 5 Minuten später geht es von Pozza di Fassa hinauf ins Buffaure-Gebiet auf rund 2350 Meter.  Angenehm breite Pisten, alle Rot, ziehen uns Richtung Chiampac. Dabei genieße ich die sich stets neu ergebenden Blickwinkel auf den Rosengarten, den Langkofel und den Sellastock. Die schwarze Piste hinunter nach Alba macht besonders Spaß; ausruhen darf man sich wieder in der Gondel zum Col dei Rossi. Das Gebiet um den Passo Pordoi hält neben den grandiosen Pisten noch die Auffahrt zum Belvedere auf 2423 Metern bereit, von dem aus man einen überwältigenden Blick zur Marmolada hat.  Plötzlich entdecke ich mein Wunschziel für die Mittagspause: den Sass Pordoi.  „Dafür sind wir ganz kurz sogar in Venetien“, erklärt Christoforo. Kein Problem – mit dem Skipass des Fassatals darf man auch hier fahren!

 

Sass Pordoi

Unsere Skier lassen wir an der Talstation der Gondel stehen, nur einige mutige Freerider nehmen sie mit nach oben auf 2950 Meter.  Atemberaubend ist die 360° Aussicht, die sich von der „Terrasse der Dolomiten“ / La Terrazza delle Dolomiti aus bietet:  der gesamte Sella Stock, der Piz Boè, die Straße des Passo Pordoi… man kann sich kaum satt sehen!
Schließlich lockt doch das Rifugio Maria mit köstlicher Polenta zu Pilzen, canederli oder gar stinco di maiale, also Schweinshaxe. Die kostet hier übrigens nur 15 Euro, Bedienung inklusive!
Fast schweren Herzens trenne ich mich von diesem besonderen Ort, aber die Panorama Runde ist noch nicht zu Ende.  Nach der Talabfahrt steigen wir noch einmal auf ins Col Rodella Gebiet, unmittelbar zu Füßen des Langkofel und Plattkofel. Noch ein bisschen Bewegung auf den roten Pisten tut nach dem Mittagessen gut. Man könnte sogar die ganze Runde wieder im Uhrzeigersinn zurück fahren. Wir entscheiden uns für die bequemere Variante und fahren nach Canazei ab, um dort den Skibus zurück zum Hotel zu nehmen.

 

Wellness im Hotel Olypic

Ein bisschen Schwimmen im Hotelpool, etwas Ruhen auf dem Heu- oder Schafwollbett, vielleicht in die Dampfsauna oder doch lieber den Aufguss vom Saunameister miterleben? Etwas Entspannung im liebevoll gestalteten Wellness-Bereich des Hotel Olympic tut gut, bevor der Abend noch eine weitere Besonderheit bereit hält!

 

L Chimpl da Tamion

L Chimpl da Tamion heißt eines der wenigen Gourmet-Restaurants im Fassatal.
2013 wurde es sogar mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Das Restaurant mit seiner gemütlichen und dennoch eleganten  Atmosphäre, bietet Gästen mit anspruchsvollem Gaumen das Beste der ladinischen Küche.  Sternekoch Stefano Ghetta und seiner Crew  gelingt es hier, regionale Produkte durch ausgewählte Kombinationen und Geschmacksnoten zu echten Erlebnissen zu machen!

Neben Gerichten wie Lamm in Heu gegart oder Ei mit Spinat, Cher de Fascia, Kartoffelcreme und Trüffel, überzeugte mich besonders das Wintergarten Gemüse: eine kunstvolle Kreation von außerordentlicher Kreativität aus Gelber Rübe, Kohlrabi Ravioli mit Lila Kartoffelcreme und „falscher Roten Rübe“ aus Kartoffel mit Meerettich-Füllung, Erde von Gerstenmalz, Rote Rübe Schaum mit Kaffee und Lila Karottensaft. Ein Gericht, bei dem alle Sinne gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Nie habe ich Gemüse auf einem Teller schöner angerichtet gesehen, nie war es geschmacklich und in seinen Konsistenzen spannender zubereitet. Stefano Ghetta spielt hier neben den Texturen sogar mit unterschiedlichen Temperaturen um den Gast zu überraschen.
Seine Gattin Katia (tagsüber Skilehrerin) sorgt für aufmerksamen Service und hilft gerne bei der Wahl des begleitenden Weines.
Der Ausblick, den man durch die Panoramafenster auf die Berge hätte, bleibt in den Wintermonaten abends noch der Dunkelheit geschuldet – aber ich freue mich ja morgen wieder auf herrlichen Bergblick.

 

Sellaronda

Am Sonntag breche ich zusammen mit Skiguide Ivo zur Sellaronda auf. Sie ist fast ein Muss, wenn man hier ist, denn sie ist mehr als eine Skitour  – sie ist ein Naturereignis. Mindestens 42 Kilometer lang, beliebig und nach Können  erweiterbar, ist sie in beide Richtungen zu fahren. Dass man dabei Nachbar-Regionen passiert, stört niemanden, denn jeder profitiert von jedem!  Lediglich eines muss man beachten: man benötigt dafür den Dolomiti Superskipass. Von Canazei  aus führt die Tour Richtung Arabba in Venetien, weiter nach Alta Badia in Südtirol, wo gute Fahrer gerne die Worldcup-Abfahrt GranRisa wahrnehmen, vielleicht bei Colfosco das Edelweißtal fahren, bevor es weiter geht Richtung Grödnertal. Von Wolkenstein aus führen die Lifte zielstrebig zurück zum Langkofel und damit wieder zum Col Rodella Gebiet im Val di Fassa. Am Rufugio Salei gibt es  zur Belohnung Schlutzkrapfen in Salbeibutter – heute ganz frisch auf der Tageskarte. Immerhin waren wir knapp sechs Stunden unterwegs und sind zahlreiche „Zusatzpisten“ gefahren.
Noch Nachspeise? Nein, danke! Ein bisschen Platz muss noch bleiben für  den heutigen Abend!

Der Tourismusamtsdirektor des Val di Fassa, Andrea Weiss, führt mich in ein kleines, sehr feines Lokal in Pozza di Fassa. Dort betreibt der sympathische Koch Nicola Vian mit seiner Gattin das El filò.

 

El Filò

Der Name dieses Lokals, entstammt der alten Trentiner Tradition sich an kalten Winterabenden zu treffen, um miteinander zu plaudern und gemütlich beisammen zu sein. Genau das ist hier und heute im „El Filò“ möglich. Wie schön, dass man in der angenehmen Atmosphäre der hübschen Räumlichkeiten auch noch wunderbar speisen kann. Da, wo früher die Eltern noch Pizza anboten, gibt es heute unter Nicolas Leitung traditionelle Ladiner Küche, ausschließlich aus hochwertigen regionalen und saisonalen Produkten – vom Chef zeitgemäß interpretiert.
Da kommt die Pastinakensuppe mit geräucherten Lachsforellen-Filets und Forellenkaviar daher und das Safranrisotto (mit Safran aus dem benachbarten Fleimstal) ist mit etwas Spinat und Parmesan ein echter Gaumen- und Augenschmaus.

Ein herrlicher Teroldego Rotaliano von Zeni begleitet ganz wunderbar und lässt für einen Moment vergessen, dass am nächsten Tag Abreise ist.

Aber wiederkommen muss ich sowieso – ich bin ja längst noch nicht alle Pisten des Fassatals  gefahren!

 

Tipps:

Unbedingt besuchen sollte man das Ladinische Museum, das Einblicke in Kunst und Kultur gibt.

Langlauf-Freunde können die berühmte Marcialonga-Strecke laufen, auf der alljährlich im Januar der klassische Langlaufmarathon stattfindet.

 

 

Azienda per Turismo della Val di Fassa

Strèda Roma, 36
38032 Canazei, Italy
+390462609500

www.fassa.com

 

Active Hotel Olympic

Strada Dolomites delle Dolomiti 4

38039 Vigo di Fassa 

 +39 0462 764225
info@activehotelolympic.it

www.activehotelolympic.it

 

L Chimpl da Tamion

Str. de Tamion n° 3
38039 Fassatal
Tel. 0462 769108
info@lchimpl.it

www.lchimpl.it

 

El Filò

Strada Dolomites 103
38036 Pozza di Fassa
Telefon+390462763210
info@el-filo.com 

www.el-filo.com

 

www.visittrentino.info

www.valdifassalift.it

www.dolomitisuperski.com

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020