Veneto Orientale per Boot und Rad entdecken

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Veneto Orientale per Boot und Rad entdecken

Etwas abseits von Venedig gibt es im östlichen Veneto viele herrliche Dörfer, unberührte Natur, bodenständige Kulinarik und zahlreiche kulturelle Schätze zu entdecken.
Vom sanften ländlichen Tourismus, über Hoteltourismus bis hin zum Urlaub auf Campingplätzen ist hier alles möglich. Egal für was man sich entscheidet: Wer die Lagunengegend per Rad und Boot erobert, wird sie intensiv und nachhaltig entdecken.

Jesolo, Treporti und Punta Sabbioni

Im Agriturismo Ristorante La Barena am Lio Maggiore kommt auf den Tisch, was die Inhaber in ihrer Umgebung anbauen, was sie selbst fischen oder aus den Tieren ihrer eigenen Landwirtschaft produzieren können. Dort trifft man auch schon mal auf den ehemaligen Radprofi und Weltmeister im Straßenrennen Moreno Argentin, der nicht weit von hier aufgewachsen ist.
Wir haben Glück und er begleitet uns auf unserer Nachmittagstour zum Leuchtturm nach Lio Piccolo und rund um die Lagune über Orte wie Treporti bis zum Leuchtturm von Punta Sabbioni. Dabei erzählt der Ex Gewinner der Tour de France und des Giro D’Italia wie sehr er es genießt, hier in seiner Region so schöne, genussvolle Rundtouren  vorwiegend abseits der viel befahrenen Straßen machen zu können. Hier, am Lido di Jesolo, wo neben den zahlreichen Hotels auch die größten Campingplätze der Welt zuhause sind, kann es auf den „normalen Straßen“ im Sommer schon einmal etwas eng werden. Wie schön ist es dann, auf Feldwegen und kleinen Seitenstraßen auf gut ausgearbeiteten Radrouten zu fahren und die Natur zu genießen.

Malamocco und Pellestrina

Auch die zahlreichen Inseln der Lagune lassen sich per Rad wunderbar entdecken. Eine besonders schöne Tagesroute führt vom Lido von Venedig aus, den man gut per Linienboot ab Punta Sabbioni erreicht, zunächst nach Malamocco.
Wir treffen am Lido den Buchautor und leidenschaftlichen Radfahrer Alberto Fiorin.
Noch nie in seinem Leben hat er ein Auto besessen und hat fast die ganze Welt per Rad bereist. Er nutzt gerne die „saubere Energie seiner Muskeln“, um andere Länder und Völker in einem langsamen Tempo kennenzulernen und einen intensiveren Kontakt mit Natur und Wirklichkeit zu haben. In seiner Heimat fährt er jedoch am liebsten und ist stolz darauf, sie auch anderen zu zeigen.

Am edlen Lido entlang, vorbei am Filmtheater, wo sich alljährlich die Reichen und Schönen zu den Filmfestspielen tummeln, geht es hinaus in eine immer ruhiger werdende Gegend und schließlich entlang des Meers, vorbei an Murazzi bis nach Malamocco. Der bezaubernde kleine Ort war die ehemalige Gründung von Venedig und einst sogar der Sitz des Dogen gewesen. Erst später, ca. um 800 n. Ch. wurde dieser nach San Marco verlegt. Wie gut für den malerischen Ort, der sich so seinen Charme bewahren konnte. Wer einmal in der Trattoria Al Ponte di Borgo eingekehrt ist sieht, dass hier nicht die Touristen überwiegen, sondern Einheimische ihre Spezialitäten wie Baccalao mantecato, Heuschreckenkrebse, Miesmuscheln (Cozze) und Pasta mit Fisch verzehren. Dazu trinkt man eiskalten Prosecco – göttlich!

Dann geht es weiter über Alberoni und in einer kurzen Fahrt mit der Fähre nach Pellestrina, einer langgezogenen Fischerinsel.
Die Stimmung dort ist atemberaubend schön und man möchte fast meinen, die Zeit wäre hier stehengeblieben, wenn man durch die winzigen Dörfer San Pietro in Volta, Porto Secco und San Antonio radelt, wo Fischer nach dem Tagesfang ihre Kutter säubern oder Netze flicken.
Von Pelestrina am Inselende erkennt man bereits den Glockenturm von Chioggia. Wenn man wollte, könnte man hier wieder mit der Fähre übersetzen. Wir haben aber noch ein anderes Ziel vor uns:

Caorle und Bibione

Caorle liegt rund 45 Kilometer von Venedig entfernt und ist – wie Jesolo – stark touristisch erschlossen. Caorle birgt jedoch eine zauberhafte, gewachsene Altstadt und Hotels sowie Campingplätze befinden sich außerhalb von ihr.
Die fantastische Innenstadt mit Palästen, Geschäften, fröhlich bunten Häusern und hübschen kleinen Plätzen sprudelt auch in der Nebensaison vor Leben.  Der Duomo aus dem Jahr 1048 mit dem romanischen, zylindrischen Campanile ist zwar das Wahrzeichen der Stadt. Die Caorlotti (Einheimische) lieben für ihren Kirchgang aber die kleine Fischerkirche, die man am Ende der Promenade erreicht, da wo der langgezogene Strand beginnt. Wer genau hinschaut, entdeckt zahlreiche Kunstwerke von Bildhauern in den Steinen des Schutzwalls. Besonders stolz ist man darauf, dass Ernest Hemingway in der Nachkriegszeit hier war, um den Roman “ Vom Fluss und unter den Bäumen “ der in venezianischen Orten spielt, zu schreiben.

Eine landschaftlich reizvolle Radtour zur Isola dei Pescatori ist ein Muss! Entlang der Lagune trifft man immer wieder auf typische Casone, Fischerhütten aus Reet.  In einer von ihnen, dem Cason Grottolo, kann man ausgezeichnet Essen und die typischen Gerichte wie Frittata mista und Sarde in Saor speisen. Frischer geht es nicht!

In einer 40 minütigen Bootsfahrt erreichen wir von dort auf dem Wasserweg den Ort Bibione.
Bibione, ist der beliebte Urlaubsort zwischen Venedig und Triest. Hotel reiht sich an Hotel, Campingplatz an Campingplatz. Doch sieht man genauer hin, kann man auch überraschende Seiten entdecken, insbesondere die prächtige und üppige Natur. Wer will, kann auf einem Radweg durch den Wald bis zum Leuchtturm fahren, der seit kurzem für Besichtigungen zugänglich ist.

Bibione ist eine grüne Oase, mit Pinienhainen und Steineichenwäldern soweit das Auge reicht, umgeben von Wasser ‒ vom Salzwasser des Meeres, vom milden Süßwasser der Lagune und schließlich von den kalten Gewässern des Alpenflusses Tagliamento, der heute zum UNESCO-Welterbe gehört und zudem die Grenze zum Friaul bildet. Unterirdisch gibt es einen besonderen Schatz:  Thermalwasser, das die Entstehung von Bibione Thermae ermöglichte, einem außergewöhnlichen Thermalzentrum für Therapie und Wohlbefinden. Direkt am Strand gelegen, kann eine Familie hier Urlaub und Kurmaßnahmen ideal verbinden.

Concordia Saggitaria und Portogruaro

Wer sich mehr für Geschichte interessiert, dem sei ein Besuch in Concordia Saggitaria empfohlen, etwa 80 km nordöstlich von Venedig gelegen.
Das kleine Stadtzentrum beherbergt Fundstücke aus dem Römischen Reich, den Bischofspalast aus dem 15. Jahrhundert, die Kathedrale von Santo Stefano von 1466 und gleich daneben das gut erhaltene Baptisterium aus dem 11. Jahrhundert.

Nur 10 Kilometer liegt das zauberhafte Städtchen Portogruaro, in mittelalterlichem Stil und einzigartiger Atmosphäre. Wenn man durch die Straßen geht, entdeckt man an der Piazza della Repubblica den wunderschön erhaltenen gotischen Gemeindepalast und den Kranichbrunnen – das Wahrzeichen der Stadt. Die beiden Mühlen am Fluss Lemene aus dem 13. Jahrhundert und der schiefe Glockenturm neben der Kathedrale S. Andrea im neoklassizistischen Stil sind aber mindestens ebenso imposant. Herrliche Beispiele der Renaissance und Gotik findet man in der Via Martiri della Libertà an zahlreichen Palazzi. Wenn man dann auch noch – wie wir – das Glück hat, am Tag eines Fischerfestes hier zu sein und Gondolieri sowie Rudergruppen in stilvollen Booten anzutreffen, stehen die bleibenden Eindrücke der großen Schwesterstadt Venedig kein bisschen nach!

 

Jesolo:

www.jesolo.it

www.bristol-hotel.it

Agriturismo La Barena
www.agriturismo-labarena.it

Camping:
www.marinadivenezia.it

Malamocco:

Trattoria Al Ponte di Borgo
+39 041 770090

Caorle:

www.caorle.it

www.hotelstellamare.it

Cason Grottolo
+39 3382 684686

Winebar  Al gatto nero
sowie
Ristorante Al Campiello
+39 042 183792

Adria Bikes Hotel
www.adriabikeshotel.com

 

Bibione.

www.bibione.eu

Bibione Thermae
www.bibioneterme.it

Geführte Biketours:

www.bikeezy.com

 

 

 

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020