Südtiroler Eggental: wo sich Genuss, Natur und Erlebnis vereinen

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Südtiroler Eggental: wo sich Genuss, Natur und Erlebnis vereinen

Das mächtige Latemar-Gebirge ist das Wahrzeichen des Südtiroler Eggentals, das rund zwanzig Minuten von Bozen entfernt liegt. Es hat ganz besonders viel zu bieten: Extra viele Sonnenstunden etwa und mit 530 Kilometern ein besonders dichtes Wanderwegenetz. Mit den Bergmassiven Rosengarten, Latemar und Schlern, die Teil der Dolomiten sind und somit seit 2009  zum Unesco-Welterbe gehören, eröffnet sich hier zudem ein außerordentlich beeindruckendes Panorama.
Wer Wandern und Genuss liebt, findet hier die besten Voraussetzungen! Über 30 Hütten und Almen sorgen für das leibliche Wohl und auch in den Hotels und Restaurants wird authentische Kulinarik ganz groß geschrieben!

Drei Tage im Eggental

Mit einer steten Steigung und so mancher Kurve geht es hinauf nach Deutschnofen. Das Ziel heißt Hotel Pfösl, ein vorzertifiziertes Klimahotel das viel Wert auf Naturgenuss legt – so war es nachzulesen:  „Die einzigartige Landschaft rund um uns breitet ihre Arme aus und heißt Sie freudig willkommen. Hier umgibt Sie Gelassenheit und Ruhe. Bei uns in den Bergen dürfen Sie sich nach Herzenslust bewegen, Ihrer Gesundheit mit ausgewogener Ernährung Gutes tun und Ihren Körper mit natürlichen Pflegeprodukten verwöhnen.“

Vitalpina Hotel Pfösl

Das Hotel ist mit Holz umbaut, modern aber mit traditionellen Elementen. Erst kürzlich ist es komplett saniert, umgebaut und Teile neu gebaut worden. Schön, dass dabei ein alter Stadl nebenan erhalten blieb und „sein darf“.
Bereits an der Rezeption empfängt man uns herzlich und bietet uns als Willkommen Holundersaft an. Ob wir lieber entspannen wollen im Spa oder vielleicht gerne am Brotback-Kurs teilnehmen? Ich für meinen Teil schaffe beides: Nachdem ich mein wunderbar nach Zirbe duftendes Zimmer bezogen habe, kann ich noch eine halbe Stunde Schwimmen gehen. Wie herrlich, im Infinity-Pool hinauszuschwimmen, direkt auf die Berge zu! Was für ein Blick: Latemar, Rosengarten und Schlern scheinen zum Greifen nahe!

Erfrischt mache ich mich auf zum Brotbackkurs und darf dabei lernen, wie man Sauerteig ansetzt. Hotelchefin Brigitte Zelger, die mit ihrer Schwester Eva gemeinsam das Hotel leitet, erklärt alles ganz genau. Gesunde Ernährung und gutes Brot ist ihr wichtig! Das gesamte Brot für die Gäste wird im Haus selbst gebacken und dafür wird an manchen Tagen sogar der 300 Jahre alte Holzofen im Garten eingeheizt.
Auch unsere kleinen, mit verschiedenen Mehlen, Brotklee, Gewürzen und Sauerteig gefertigten und liebevoll mit Wildkräutern verzierten Brotlaibe, werden später darin ausgebacken. Die Kräuter ziehen die Hotelchefinnen in Hochbeeten: Kräuter für kulinarische Zwecke, Kräuter für Räucherungen und Kräuter für Schönheit und Gesundheit.

Den abendlichen Aperitif gibt es im Garten. Frisch gebackene Brotsorten mit Südtiroler Speck und Käse aus der Region und dazu ein herrliches Glas Weißburgunder.Eigentlich bräuchte man gar nichts anderes, aber wir werden zum Abendmenü in eine der schönen Stuben des Hotels gebeten und genießen die ausgezeichnete Küche von Chefkoch Markus Thurner.

Wandern im Latemarium

Wie gut, dass es am nächsten Morgen zum Wandern geht ins Erlebnisreich Latemarium! Hinauf geht es ganz bequem von Obereggen aus mit dem Sessellift Oberholz.
Wir wandern über die Route „latemar.panorama“ zum Passo Feudo. Die Rundwanderung mit knapp 400 Höhenmetern verläuft direkt unter den Erhebungen der Felswände, dauert rund drei Stunden und zeigt dabei die schönsten Kunstwerke der Natur. Wir kommen an einer von drei Aussichtsterrassen – latemar.360° genannt – vorbei, von denen man einen sensationellen Rundumblick auf die Bergzüge von Lagorai und Brenta/Adamello über Königsspitze/Gran Zebrù und Ortler bis hin zu den Ötztaler, Stubaier und Zillertaler Alpen genießt. Atemberaubend!

Auch das Eggentaler Bergkino setzt die faszinierende Dolomitenlandschaft perfekt in Szene. „An sechs besonders schönen Aussichtspunkten entlang der Wanderwege in Deutschnofen, Obereggen, Steinegg und Welschnofen-Karersee haben wir Rastplätze geschaffen, die zum Verweilen und Schauen einladen“, so Helene Thaler vom Eggental Tourismus. Eines der Bergkinos befindet sich auch auf unserem Themenweg latemar.panorama, der sich direkt unterhalb der Felsen entlang schlängelt. Insgesamt gibt es acht Themenwege, erklärt Helene, die Obereggen mit Pampeago und Predazzo verbinden und auf alle unterschiedlichen Bedürfnisse der Gäste eingehen: Gemütlich von Hütte zu Hütte oder sportlich mit den Parcours latemar.bike und latemar.run, informativ durch alpine Lebensräume und Höhenstufen auf dem latemar.natura oder ganz entspannt die Natur zwischen Sonnen- und Schattenplätzen auf dem latemar.relax genießen. So findet jeder seinen Lieblingsweg und kann bei Interesse nebenbei  sein Wissen um Fauna, Flora, Geologie und Almwirtschaft erweitern.

Neue Berghütte Oberholz

Zurück beim Ausgangspunkt auf 2096 Höhenmetern, treffen wir auf die neue Berghütte Oberholz, die mit spektakulärer, zeitgenössischer Architektur aufwartet. Hier hat man sich viele Gedanken gemacht: Drei „Stuben“ mit riesigen Glasfronten und eine sonnige Terrasse, die über einem Abhang schwebt, bieten freie Sicht: Die Berghütte Oberholz stellt die umliegende Bergwelt in den Mittelpunkt. Viel Holz und Glas sowie ein Loungebereich schaffen einen gemütlichen Rückzugsort.

Georg Weissensteiner, Präsident der Liftgesellschaft Obereggen AG und Bauherr der Hütte, erklärt , dass er hier einen Ort schaffen wollte, wo man bei jedem Wetter und in jedem Moment – egal ob man drinnen sitzt oder draußen – das gigantisches Panorama und zugleich die feine Südtiroler Küche genießen kann.

Was hier auf der Wein- und Speisekarte steht kann sich sehen lassen. Die Oberholz-Küche überrascht mit raffinierten Gerichten aus natürlichen und regionalen Produkten. Chefkoch Franz und sein Team zaubern bodenständige und doch innovative Spezialitäten Köstlichkeiten wie „Hausgemachte Schüttelbrotnudeln mit Ragout vom heimischen Wild“, „Petersilienrisotto mit Tomate und Scamorza“ oder „Latschenkiefer Crème brûlée“.
Im Oberholz werden tatsächlich alle Sinne verwöhnt: Den Geschmack der Berge am Gaumen, dazu den spektakulären Blick auf die umliegenden Gipfel und die atemberaubende Naturlandschaft – mehr Genuss geht nicht!Die herrlichen Eindrücke nehmen wir mit ins Tal wo wir den Tag im schönen Spa des Vitalpina Hotel Pfösl ausklingen lassen.

 

Maria Weißenstein

Am nächsten Morgen wollen wir den bedeutendsten Marienwallfahrtsort Südtirols besichtigen. Nach dem Frühstück bringt uns ein Shuttle nach Maria Weißenstein auf 1520 m Höhe auf den Regglberg in der Nähe von Petersberg. Die Ursprünge des Klosters gehen auf das Jahr 1553 zurück, als  Bergbauer Leonhard Weißensteiner nach einer Marienerscheinung eine Kapelle errichtete. Zur heutigen Kirche, mit ihren wunderschönen Gewölbefresken von Joseph Adam Mölck  und dem Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes, gelangt man über einen Seitenaufgang, in dem Hunderte von sehenswerten Votivtafeln aufbewahrt werden. Heute bewohnen Patres des Servitenordens das Kloster und betreuen dort eine Herberge. Zu internationaler Bekanntkeit gelangte Maria Weißenstein, nachdem Papst Johannes Paul II. im Juli 1988 das Kloster besuchte.

Erste vegetrisch/vegane Alm Südtirols

Vom Kloster aus wandern wir ca. eine Stunde auf die Petersberger Leger Alm. Hier bietet Gastwirt Alexander Bisan als einziger in Südtirol nur vegetarische und vegane Speisen an. Alexander und seine Partnerin begleiten uns auf dem Weg und zeigen uns, welche Zutaten aus den umliegenden Wiesen und Wäldern man sammeln und in der Küche verwenden kann.  Brennesseln, Guter Heinrich, Löwenzahn, Spitzwegerich sind nur einige Beispiele.  Angekommen auf der Alm, mit herrlichem Blick auf Maria Weißenstein, zeigen uns die Experten, wie gut Wildpflanzen und vegane Kost zusammen passen. Im Freien lernen wir in der Knödelwerkstatt, wie einfach es ist, vegane Knödel herzustellen. Und sie schmecken auch noch köstlich! Auch vegane Muffins gelingen uns gar nicht so schlecht und sind ein leckeres Dessert. An speziellen Terminen können Gäste übrigens für 20 Euro pro Person an den Kursen teilnehmen und dann die eigenen Knödel verkosten.

Die Petersberger Leger Alm liegt übrigens dem Weißhorn (2313 m) zu Füßen, mit seinem berühmten Naturpark Bletterbachschlucht.  Die Schlucht entstand vor ca. 15.000 Jahren in der Eiszeit. Eine Wanderung durch die Bletterbachschlucht ist wie eine Zeitreise ins Erdaltertum. Die Gesteinsschichten, die man dort sehen kann, haben sich vor 280 Millionen Jahren, in der Perm- und Trias-Zeit gebildet und wurden vom Bletterbach wieder freigelegt.

Soviel steht fest: Bei unserem nächsten Besuch im Eggental werden wir sie besuchen und darüber berichten.

 

Infos:

Eggental Tourismus

www.eggental.com

http://www.latemarium.com

http://www.eggental.com/maria-weissenstein-suedtirol/

Wissenswert:

Alle Gemeinden des Eggentals haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben – der Strom für die Liftanlagen kommt von erneuerbaren Energieträgern.

 

Äußerst empfehlenswert:

4-Sterne-Superior Vitalpina Hotel Pfösl

www.pfoesl.it

 

Erlebenswert: Berghütte Oberholz

www.oberholz.com

 

Interessant:

Petersberger Leger Alm

www.naturheilt.it

 

Unbedingt besuchen:

Das kleine Kirchlein St. Helena! Es geht auf das 12. Jahrhundert zurück und birgt Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert. Mit dem Gasthaus Kreuzhof nebenan ist es ein wundervoller Ort zum Spazieren und Einkehren oder auch nur, um die wunderschöne Aussicht von hier zu genießen.

 

Tipp:

Die süße Latemar-Hüttentour, bei der nicht nur Naschkatzen auf ihre Kosten kommen! Acht Almhütten bieten traditionelle Nachspeisen an, von der Strudel-Symphonie, über Apfelküchlein und Mohnkrapfen bis hin zu Eisträumen.

 

Enrosadira – Magisches Alpenglühen

Ein Naturereignis besonderer Art spielt sich in der Dämmerung am Morgen und Abend am Latemar ab. Die weißen Kalksteingipfel werden vom Sonnenlicht feuerrot angestrahlt und es entsteht dabei eine mystische Atmosphäre, die ihres gleichen sucht. Das Alpenglühen entsteht durch das Streulicht des Sonnenunter- beziehungsweise -aufgangs. Die kalkweißen Felshänge reflektieren dabei dieses Licht rot, während der Vordergrund im Dunklen liegt. In Südtirol erzählt man sich aber die Sage um den Zwergenkönig Laurin…

http://www.sagen.at/texte/sagen/italien/rosengarten_eggental_reggelberg/laurin_rosengarten.html

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020