Ferrara – Stadt der Renaissance und der Fahrräder

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Ferrara – Stadt der Renaissance und der Fahrräder

 

Die Kulturstadt Ferrara, die mit Bauwerken aus dem Mittelalter und der Renaissance beeindruckt, darf sich über einen vollständig erhaltenen Stadtkern glücklich schätzen. Seit 1995 gehört das historische Zentrum daher zum schützenswerten Weltkulturerbe der UNESCO. In der Aufnahmebegründung heißt es „Ferrara sei eine außergewöhnliche Stadt der Renaissance, die bis heute eine einschneidende und vorbildhafte Rolle im Bereich der Stadtplanung und der Bewahrung historischer Bausubstanz gespielt hat.“

Der erste moderne Stadtentwicklungsplan Europas, war ein visionäres Projekt des Herzogs Ercole I d’Este, dessen Architekt Biagio Rossetti es in genialer Weise verstand Altes mit Neuem zu verbinden und zugleich der Forderung nach der ‚idealen Stadt’ voll Ordnung und Schönheit nachzukommen. Im 15. Jahrhundert schuf er hier ein wahres Schmuckkästchen mit prachtvollen Renaissance-Palästen.

Ferrara Stadt

Das von einem Wassergraben umgebene Castello Estense, das Wahrzeichen der Stadt, ist über drei Eingänge mit Zugbrücken erreichbar. Ein Rundgang durch die Innenräume eröffnet wahre Kunstschätze wie die Deckenfresken des Sala dei Giochi oder der Capella Ducale. Auch die Kathedrale San Giorgio aus dem 12. Jahrhundert, der Palast Giulio d’Este und die Nationale Pinakothek locken Besucher aus der ganzen Welt. Der kulturelle Einfluss des Adelsgeschlechts der Este spiegelt sich in einer Vielzahl von Bauwerken wider. Schönstes Beispiel ist der Palazzo die Diamanti, dessen einzigartige Fassade aus 8000 Marmorblöcken in Diamantenform besteht. Er ist nicht nur Sitz der Pinakothek sondern auch der Galerie der Modernen Künste, in der Ausstellungen von internationalem Rang (derzeit die großartige Bononi-Ausstellung) stattfinden! Auch der prächtige Schifanoia- Palast, ein Renaissance-Lustschloss, zeugt vom Glanz vergangener Zeiten. Kunstliebhaber sollten sich für ihren Ferrara- Besuch ausreichend Zeit nehmen!

Seit Ende des 14. Jahrhunderts ist Ferrara auch Universitätsstadt und brachte seinerzeit Gelehrte wie den Astronomen Kopernikus hervor. Heute sind acht verschiedene Fakultäten in unterschiedlichsten Gebäuden der ganzen Stadt verteilt. So kommt es, dass zahlreiche Studenten täglich von einem Seminar zum nächsten auf zwei Rädern unterwegs sind. Ferrara ist die Fahrrad- Stadt Nummer eins in Italien und lässt sich auf einem Drahtesel auch bestens entdecken. Vom Zentrum in die Strasse des Mittelalters, die Via delle Volte weiter zur Via Mazzini, einstige Hauptachse des Judenghettos oder hinauf auf die gänzlich erhaltene Stadtmauer, die man oben auf 9 km Länge umrunden kann. Ihre einzelnen Bauabschnitte erkennt man jedoch noch besser, wenn man den Stadtwall von außen per Rad umfährt.

Ferrara, das kunsthistorische Kleinod, ist außerdem ein guter Ausgangspunkt für Landausflüge in die Natur: der Parco Regionale Delta del Po, eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Europas mit seinen Lagunen und einer äußerst vielfältigen Tierwelt, steht ebenfalls unter UNESCO-Schutz.

Ferrara Region

Wie schön, dass sich die Initiative „Ferrara & Po Delta – I bike it“ , bestehend aus zahlreichen Unternehmern, Hoteliers und Restaurants der Stadt gebildet hat, und Radtourismus mit ausgearbeiteten Routen anbieten.
Einen Teil davon haben wir getestet:

Außerordentlich gut gefiel uns die Strecke nach Bondeno. Es gibt entweder die Möglichkeit, am Po entlang in die einst für ihren Hanfanbau berühmte Kleinstadt Bondeno zu radeln und am Canale Burana zurück nach Ferrara, was einer gemütlichen Tagestour entspricht.
Oder man fährt umgekehrt am Canale Burana bis nach Bondeno – wo heute übrigens herrliche Wassermelonen angebaut werden – und passiert dabei den Cavo Napoleonico, einen Kanal, den Napoleon einst bauen ließ. Am Po bei Stellata angelangt, geht man dann auf Boot Nena und lässt sich in einer rund zweistündigen Fahrt  –  Schleusenabenteur am Stichkanal nach Ferrara inklusive –  wieder zurückbringen. Wer mit der „Nena“ fährt, hat zugleich das Glück vom deutschen Bootsmann Georg allerhand Wissenswertes zu Land und Leuten, Geschichte und aktuellen Problematiken zu erfahren. Denn leider wird der Fluss sich völlig selbst überlassen, verlandet und verwildert völlig, was ihn nur mehr schwierig schiffbar macht.

Weitere Routen:

Eine weitere empfehlenswerte Radstrecke führt von der Agritur Principessa Pio aus nach Ro. Hier kann man noch eine alte, schwimmende Mühle sehen, so wie sie früher hier üblich waren, um die Wasserkraft zum Getreide mahlen zu nützen.

Die sehr ansprechende Strecke  nach Comacchio, dem Ort, der wegen seiner Kanäle auch als kleines Venedig bezeichnet wird  und in dem man den Aal feiert, finden Sie unter untenstehendem Link.

Im Biosphärenreservat um Argenta kann man nur geführte Touren mit dem Rad machen. Hier sind zahlreiche Vogelarten zuhause oder auf der Durchreise, wie z.B. Seidenreiher, Rallenreiher, Graureiher, Eisvögel und Kormorane. Ein Eldorado für Vogelbeobachter.

Von Comacchio nach Pomposa ist eine weitere, landschaftlich reizvolle Strecke – durch Waldabschnitte mit zahlreichen Rehen und über Feldwege bis Pomposa, wo die wunderschöne Abtei ein lohnenswertes Ziel ist.

 

Informationen über

www.visitferrara.eu

www.ferrarainfo.com

 

Schiff:

www.lanena.it

 

Hotels:

www.hotelcarlton.net

www.hotelferrara.com

 

Die Küche in und um Ferrara ist ausgezeichnet und bietet köstliche Spezialitäten wie Capellaci die Zuccha, Risottio mit Radicchio, Kartoffelpüree mit Salsiccia und Vieles mehr.

Sehr empfehlenswerte Restaurants sind:

www.ristorantecadfrara.it

www.trattoriadanoemi.it

www.trattorialaromantica.com

www.ristoranteilmandolino.it

hostariasavonarola@gmail.com

Ristorante La Providenza

0532 205187

 

Im Café Duca d’Este gibt es das beste Gebäck!

 

Eine absulute Besonderheit ist die Agritur Principessa Pio.

Innerhalb der Stadtmauern gelegen ist dies eine Landwirtschaft mit Bauernhöfen, Restaurant und sechs Gästebetten. Das selbst angebaute Gemüse und Obst kommt hier frisch auf den Tisch und auch namhafte Köche der Umgebung holen sich die ausgezeichneten Erzeugnisse.

www.principessapio.it

 

Agritur bei Argenta:

www.agriturismovallesanta.com

Agritur bei Pomposa:

www.oasibianca.it

 

zuverlässiges Busunternehmen für Transferfahrten:

www.corbus.it

 

Radfestival:

Festival del Ciclista lento     –   Das wohl langsamste Radrennen der Welt

www.repubblicabiciclette.it

 

Radunternehmen, Radverleih, geführte Touren, Radveranstaltungen:

www.wittoor.com

 

Deutscher Radveranstalter mit Radtouren in der Emilia Romagna:

www.dieLandpartie.de

 

Weitere Routen in der Region Ferrara, wie die Strecke zum Po Delta, dem Lido di Volano und die Strecke nach Comacchio finden Sie unter

Von Ferrara nach Ravenna – Teil 3

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Alle Inhalte unterliegen dem Copyright und spiegeln lediglich die Meinung der Autorin wieder. Adelheid Wanninger, 2020